Der Degerlocher Skatepark ist klassisch gehalten. Die verschiedenen Hindernisse, sogenannte „Obstacles“, sind denen im normalen Straßenverlauf nachempfunden. Zum Beispiel hat ... Foto: Jonas Simoneit

Skateboardfahren ist Trendsport bei Jugendlichen - hier die Stuttgarter Skateparks im Überblick.

Stuttgart - Skaten ist längst mehr als ein Trend: In Deutschland gibt es über 600 Parks für Skateboardfahrer, Inlineskater, BMX- und Cityrollerfahrer - und einige davon auch in Stuttgart.

Und die Skateszene in der baden-württembergischen Landeshauptstadt setzt sich für den Bau und Erhalt der Skateparks ein, auch wenn manchmal die Gesundheit darunter leiden muss: „Ich hatte schon mal eine Schädelfraktur und außerdem meinen Arm dreifach gebrochen. Das gehört aber dazu. Ich bin ja auch schon seit zehn Jahren dabei“, sagt Tobias Trautmann (21). Schaudergeschichten von Brüchen und anderen Verletzungen kann jeder Skateboardfahrer, der länger dabei ist, erzählen.

Der Ersatz für den Jugendtreff

Doch nicht nur die „alten Hasen“ der Skateszene gehen in jeder freien Minute in die Stuttgarter Skateparks. Seit Mitte der 80er ist das Skateboardfahren in Deutschland Breitensport. Kein Wunder, dass das Portal skatemap.de exakt 645 Parks in Deutschland zählt.

Für Bana Kinfe ist der „Plaza“ am Pragfriedhof nicht nur der Ort der Wahl um seiner Leidenschaft nachzugehen. Er dient auch als Ersatz für einen Jugendtreff. „Der Plaza liegt gut in der Stadt. Das ist für meine Freunde und mich gut zu erreichen", erzählt der 19-Jährige, " wir machen aber keinen festen Termin aus, ich komme ungefähr jeden zweiten Tag hierher und treffe eigentlich immer jemanden. Manchmal kommen zehn Leute her und ab und zu bin ich auch alleine da.“

Kinfe kommt aus Esslingen, seine Freunde, die er beim Skaten kennen gelernt hat, aus dem ganzen Stuttgarter Raum. „Gerade fahre ich selber nicht, weil ich vor kurzem von einem Auto angefahren wurde“, verrät er. "Das war aber nicht so schlimm, ich muss nur ein bisschen meinen Fuß schonen. Dem Auto ist nichts passiert und ich mache jetzt erstmal etwas langsamer.“

"Wir sind gerade in einer heißen Phase"

Ricky Michelfelder arbeitet als Skatetrainer in der „Boost Skatehalle“ in Bad Cannstatt. Der 25-jährige Student fährt seit zwölf Jahren Skateboard. „Zum Glück wird die Halle von der Stadt gesponsert. Von den drei Euro pro Kopf, die wir als Eintrittspreis nehmen, müssen wir hier unser Inventar reparieren. Die Stadt übernimmt die Miete“, erzählt Michelfelder, „allerdings sind wir gerade in einer heißen Phase. Ende 2011 soll das Geländer hier dicht gemacht werden. Zum Glück läuft die Halle so gut, dass die Stadt uns eine Alternative bieten muss. Wo genau wir dann hinkommen, wird im August entschieden.“

Die Redaktion hat die Stuttgarter Skatespots Skatepark Degerloch, Westpark, Skatepark Altenburger Steige, Skatepark an der Pfarrstraße, Plaza, Boost Skatehalle und Killesberg besucht - klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie!