Der Besuch von Angehörigen im Altenheim soll weiter möglich sein. Gerade deshalb hat das Land eine Testpflicht für Besucher eingeführt. Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Der Inzidenz-Wert für Stuttgart liegt bei unter 100. Am Dienstag kamen aber zehn Todesfälle hinzu. Besonders Bewohner von Pflegeheimen müssen geschützt werden. Für Tests und Einlasskontrollen sucht die Stadt weiterhin Helfer.

Stuttgart - Das Landesgesundheitsamt hat am Dienstag 78 neue Infektionsfälle mit dem Coronavirus für Stuttgart gemeldet. Damit hat man seit Beginn der Pandemie insgesamt 16 689 Fälle registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt damit bei 91,4 Fällen pro 100 000 Einwohner. Allerdings sind in der Statistik am Dienstag auch zehn Todesfälle dazugekommen. Damit liegt die Zahl der Menschen, die mit oder an dem Virus verstarben bei 225. Etwa die Hälfte davon sind Heimbewohner.

Deshalb sollen die Altenpflegeheime besser gegen das Eindringen des Virus geschützt werden. Seit vorigem Montag dürfen Besucher die Einrichtungen nur noch mit einem negativen Corona-Test betreten. Und die Heime müssen die Tests nun auch vor Ort anbieten. Zudem muss, wer einen Angehörigen besucht, durchgehend eine FFP2-Maske tragen.

Für die Tests und für Zugangskontrollen benötigen die Einrichtungen aber mehr Mitarbeiter. Doch woher auf die Schnelle nehmen?

Kurzfristig hilft die Bundeswehr

Kurzfristig werde das Corona-Testzentrums Cannstatter Wasen mit rund zwanzig Mitarbeitenden aushelfen und auch die Schulungen für alle übernehmen, die in den Einrichtungen eingesetzt werden, erklärte Sozialbürgermeisterin Alexandra Sußmann. Auch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) habe Unterstützung angeboten. Überdies hat die Stadt bei der Bundeswehr bislang 35 Soldatinnen und Soldaten angefragt. Aber eine genaue Bedarfsabfrage des Gesundheitsamts bei den Heimen laufe noch, so Sußmann.

Diese Einsätze seien aber „befristete Lösungen“, erklärt die Sozialbürgermeisterin. Auf Dauer hoffen man auf Unterstützung aus der Bevölkerung. Man suche „engagierte und zuverlässige Bürgerinnen und Bürger, die den Heimen unter die Arme greifen“. Infrage kämen beispielsweise Studierende. Ein solcher Einsatz könne auch diesen helfen, da vielen durch Corona der Nebenjob weggebrochen sei.

Ein Job für Studierende

Zu den Aufgaben der Helfenden gehöre in erster Linie, Besucherinnen und Besucher der Heime sowie Externe auf das Coronavirus zu testen. Dazu kämen auch organisatorische Tätigkeiten, etwa das Ausstellen von Testbescheinigungen oder das Ausfüllen von Verbrauchslisten. Außerdem übernehmen die Helfenden die Einlasskontrollen im Heim.

Die Arbeit wird vergütet. Der bundesweite Standard für die Durchführung der Tests beträgt bis zu 20 Euro brutto pro Stunde. Das Jobcenter der Stadt Stuttgart übernimmt die Koordination. Für eine Bewerbung seien ein kurzes Motivationsschreiben und ein kurzer Lebenslauf hilfreich (Kontakt per Mail unter testpflege@stuttgart.de oder Telefon 0711/216-97300).