Aus Umweltschutzgründen bot die City-Initiative Stuttgart bei der jüngsten Einkaufsnacht im Vorjahr eine Licht- und Soundshow am Königsbau statt des traditionellen Feuerwerks. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die City-Initiative Stuttgart (CIS) hat einen eigenen Umweltpreis ins Leben gerufen. Damit sollen die Anstrengungen von Bürgern und von Unternehmen für mehr Nachhaltigkeit sichtbarer gemacht werden.

Stuttgart - Ob Gastronomen, Händler oder Industriebetriebe: In Sachen Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Umweltschutz engagieren sich Stuttgarter Unternehmen schon eine ganze Weile und teils sehr intensiv. Ihre Anstrengungen sind für die Bürger der Stadt aber nicht immer sichtbar. Davon jedenfalls ist City-Manager Sven Hahn überzeugt.

Die City-Initiative Stuttgart (CIS) will diesen unbefriedigenden Zustand nun ändern und lobt deshalb in diesem Jahr zum ersten Mal einen Umweltpreis aus. Ehren wolle man nicht unbedingt Unternehmen, die mit großen Zahlen auftrumpften. Stattdessen stehe der gesellschaftliche Mehrwert im Vordergrund. „Für uns ist die Qualität der Maßnahme entscheidend und ihr Beispielcharakter“, sagte Hahn am Mittwoch im Rahmen der Vorstellung des neuen Preises.

Der Preis soll auch Mut machen

Diese fand passend zum Thema in der Raupe Immersatt statt, einem Foodsharing-Café im Stuttgarter Westen, in dem es „gerettete“ Lebensmittel gibt, die bereits für die Mülltonne bestimmt waren. Immersatt-Gründerin Maike Lambarth ist Teil der vierköpfigen Jury, der neben Sven Hahn noch Jürgen Görres, Leiter der Energieabteilung des Umweltamts, und Thomas Heß, Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS), angehören. Heß fehlte am Mittwoch krankheitsbedingt.

Maike Lambarth sieht im CIS-Umweltpreis die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Akteuren und die Chance, ihnen Mut zu machen, auch neue und unkonventionelle Wege zu gehen. Jürgen Görres verwies auf das Ziel der Klimaneutralität der Stadt Stuttgart. Dieses Ziel wolle man in allen Bereichen durchsetzen, sagte Görres, Handel und Industrie spielten dabei eine wichtige Rolle.

Ziel ist Glaubhaftigkeit

Die Kompetenz der Jury ist für Sven Hahn wichtig. Denn der Umweltpreis solle keine Effekthascherei sein, sondern ein glaubhaftes Anliegen, das auch auf Details Rücksicht nehme, sagt der City-Manager. So werde bei der Preisverleihung sicher kein Essen serviert, das aus Übersee eingeflogen wurde, betont Hahn.

Zur Bewerbung sind Unternehmen aller von der CIS vertretenen Branchen aufgerufen, eine Mitgliedschaft ist aber nicht zwingend nötig. Die formalen Hürden für eine Bewerbung sind überschaubar: Auf maximal zwei DIN-A4-Seiten können Unternehmen die Jury von ihrem Umweltengagement überzeugen. Einsendeschluss ist der 31. März. Der mit 5000 Euro für die drei Erstplatzierten dotierte Preis soll noch vor den Sommerferien verliehen werden.