Nur wenige Juden entgingen der Shoah in Verstecken rund um die ehemalige Reichshauptstadt Berlin. Um welchen Preis zeigt Esther Dischereit in ihrem für den Leipziger Buchpreis nominierten Roman „Ein Haufen Dollarscheine“.
Das würde man sich vielleicht wünschen: eine Geschichte über jüdische Lebenswelten, in der das gute erinnerungskulturelle Gewissen mit einer überschaubaren Erzählung belohnt wird; in der sich die Vergangenheit in der Teilnahme an anrührenden Schicksalen bewältigen lässt, mit der Aussicht, sich dabei gleichzeitig des eigenen Empathievermögens versichern zu können. Aber diesen Gefallen verweigert Esther Dischereit, die in Deutschland zu den wichtigsten literarischen Stimmen unter den Nachkommen der Shoah-Überlebenden zählt.