Nach der Niederlage gehen die VfB-Profis enttäuscht vom Feld. Foto: Bongarts

Beim Spitzenspiel gegen Hannover 96 hat der VfB gegen Ende der Partie nicht nur die Niederlage einstecken müssen, sondern auch noch Timo Baumgartl verloren. In unserer Fünferkette analysieren wir das Spiel.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart hat das Spitzenspiel gegen Hannover 96 mit 1:2 verloren. Unsere Analyse des Spiels.

Spielidee: Der VfB trat gegen Hannover mit einer Fünferkette an – und dem Plan, den Ballbesitz als verzichtbaren Luxus zu betrachten. Zunächst ging das Vorhaben auch auf, da die Mannschaft von Trainer Hanns Wolf einmal mehr effektiv startete: Simon Terodde traf (12.). Doch schon vor dem Ausgleichstreffer von Martin Harnik (26.) zeigten sich zwei Schwächen. Erstens: der VfB spielte praktisch ohne Mittelfeld. Zweitens: bei Pässen in die Tiefe schwächelte die Abwehr. Nach der Pause stellte Wolf um und beorderte Benjamin Pavard ins Mittelfeld. Damit hatten die Gastgeber einen besseren Zugriff auf das Spiel – das aber sehr unpräzise blieb.

Spielentscheidend: Ein verunglückter Rückpass des eingewechselten Alexandru Maxim leitete das Unheil für den VfB ein. Anschließend wurde Torhüter Mitch Langerak zur Unglücksfigur. Der bis dahin gute Torhüter war beim Herauslaufen unentschlossen und nach der Aktion im Strafraum gegen Kenan Karaman war er vor allem damit beschäftigt, seine Unschuld vor dem Schiedsrichter zu beteuern – anstatt sich einfach den Ball zu schnappen. Noah Joel Sarenren Bazee spritzte dazwischen und Felix Klaus erzielte das Siegtor (87.).

Spielentscheider: Noah Joel Sarenren Bazee war zu schnell für die Stuttgarter. Der Rechtsaußen aus Hannover bereitete beide Treffer vor. Weil er von VfB-Verteidiger Emiliano Insua nicht in den Griff zu kriegen war (Tor Nummer eins) und weil Torhüter Mitch Langerak zu lange brauchte, um die entscheidende Situation zu erfassen (Tor Nummer zwei).

Wortspiel: „Fußball wir häufig durch Momente entschieden und wir hatten in der 87. Minute einen ganz bitteren gegen uns“, sagte VfB-Trainer Hannes Wolf nach der Niederlage. Eine Fehlerkette sei dem zweiten Gegentreffer vorangegangen. „Ansonsten haben wir nach der Halbzeit keine Torchancen zugelassen“, erklärte Wolf, der jedoch mit dem ersten Durchgang unzufrieden war. Zu oft ließ sich die Defensive düpieren.

Spielplan: Noch ein Vorrundenspiel hat der VfB zu bestreiten: am Sonntag in Würzburg. Dabei müssen die Stuttgarter jetzt wegstecken, dass sie nicht mehr Tabellenführer sind. Das wird vermutlich leichter fallen, als der Umgang mit der Situation, dass Hannover als Dritter wieder bis auf einen Punkt herangerückt ist. Außerdem muss der VfB beim Aufsteiger auf seinen Abwehrchef verzichten. Timo Baumgartl, der gut spielte, erhielt in der Nachspielzeit wegen eines Handspiels die Rote Karte. Eine harte Entscheidung von Schiedsrichter Felix Brych, da Baumgartl aber nur noch den eigenen Torhüter hinter sich hatte, war sie regelkonform. „Der Schiedsrichter hat gemeint, dass er mich vom Platz stellen musste. Deshalb kann ich ihm auch nicht wirklich böse sein“, sagte Baumgartl.

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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