Marlene Dietrichs Durchbruch als Filmstar: „Der blaue Engel“ Foto: Hulton Archive

Das Zeitalter der Leinwand-Göttinen scheint zu Ende zu gehen. Anlass für einen Rückblick: fünf Filme mit Diven, die Sie sehen sollten.

Stuttgart - Was waren das für Zeiten, als das Publikum den großen Filmstars zu Füßen lag. Das Zeitalter der Leinwand-Göttinen scheint zu Ende zu gehen. Anlass für einen Rückblick: fünf Filme mit Diven, die Sie sehen sollten.

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1. „Der blaue Engel“ (1930)

Eigentlich spielt Marlene Dietrich in diesem Klassiker eine ziemlich billige Tingeltangel-Sängerin. Aber erstens begründete sie so ihr eigenes Idealbild – und zweitens zeigt sie, wie jene Männer enden, die einer Diva verfallen. Nach dem Film war Marlene Dietrich zunächst „die Dietrich“ – und später nur noch „Marlene“.

2. „Heimat“ (1938)

Die Schwedin Zarah Leander gilt als Großstar der deutschen Ufa-Zeit. Hier spielt die Diva eine Diva, die nach großer Karriere heimwärts strebt, um sich mit der Vergangenheit auszusöhnen. Großes Drama, viele berühmte Zarah-Songs, aber leider tief durchtränkt von klebriger Nazi-Blut-und-Boden-Stimmung.

3. „Cleopatra“ (1963)

Wann hat eine Schauspielerin jemals kunstvollere Frisuren und Kopfbedeckungen getragen als Elizabeth Taylor in diesem Monumentalfilm? Die ägyptische Herrscherin setzt wirklich alle Mittel ein, um ihren Marc Anton (Richard Burton, wer sonst!) für sich zu gewinnen. Keine der 241 Filmminuten lässt daran zweifeln, wer hier die Hauptrolle spielt.

4. „Boulevard der Dämmerung“ (1950)

Billy Wilders Meisterwerk über eine alternde Stummfilm-Diva, die in ihrer verratzten Villa um späte Liebe und Aufmerksamkeit buhlt. Wilders Coup: Er besetzte die Hauptrolle mit einer realen Ex-Diva aus Stummfilmtagen: Gloria Swanson. Genial.

5. „Wonder Woman“ (2017)

In der aktuellen Popkultur muss keine Frau mehr Diva sein. Lieber kämpft sie mit allen Mitteln für Gerechtigkeit und Frieden und boxt die bösen Männer reihenweise k. o. Die Regisseurin Patty Jenkins führte in dieser Comic-Verfilmung Regie; die Israelin Gal Gadot spielte die Hauptrolle. Herausgekommen ist ein feministisches Manifest für die Generation 2000.