In den historischen Gewächshäusern blühen die Azaleen. Foto: Wilhema

Der Frühling ist da: Im Maurischen Garten dauert es noch, aber in den historischen Gewächshäusern der Wilhelma in Stuttgart ist es bereits bunt. Dei Gärtner stehen Pflanzenfans außerdem mit Ratschlägen zur Seite.

Trotz des kalendarischen Frühlingsanfangs und steigenden Temperaturen zeigt das Blühbarometer im Maurischen Garten der Wilhelma mit täglich neuen Aufnahmen, dass sich die Blüten der Magnolien erst langsam öffnen. „Heute vor einem Jahr standen die Magnolien in vollster Blüte“, erinnert sich Wilhelma-Sprecher Birger Meierjohann. Dieses Jahr sind die majestätischen Blüten vermutlich zwei Wochen später dran. Wer dennoch bunten Blütenzauber erleben will, der kann das in der historischen Gewächshauszeile erleben. Dort blühen die Kamelien bereits seit Ende Januar und jetzt auch die Azaleen. Ihr Farbspektrum reicht von zartem Weiß über Pastellrosa bis hin zu knalligem Pink. Gärtnermeister Christian Mikoteit sagt, die sonnigen Tage hätten der Azaleenblüte „richtig Antrieb gegeben.“ Besonders viel Pflegeaufwand stecke in den prächtigen, bis zu zwei Meter hohen Azaleentürmen, von denen einige schon jetzt in voller Blüte stehen.

 

Sonnige Tage gaben Azaleen den Antrieb

Viele der Rhododendren stammen aus Asien

Azaleen gehören zu den Rhododendren, einer Gattung, die mehr als 1000 verschiedene Arten umfasst. Die meisten von ihnen stammen aus unterschiedlichen Regionen Asiens, wo sie auf sauren Böden in niederschlagsreichen Bergregionen wachsen. Auch die in Europa vorkommenden Alpenrosen gehören zu den Rhododendren. In China und Japan wurden einige wenige Arten wie die Indische Azalee (mit wissenschaftlichem Namen Rhododendron simsii) und die Japanische Azalee (Rhododendron japonicum) schon vor Jahrhunderten als Zierpflanzen kultiviert. Seit die ersten Exemplare der Indischen Azalee Anfang des 19. Jahrhunderts nach Europa kamen, erweckte die Pflanze auch hierzulande Begeisterungsstürme.

Wilhelma pflegt 90 verschiedene Azaleen-Sorten

Durch gezielte Züchtungen entstanden seitdem sogar gut 2000 Sorten, von denen allerdings längst nicht mehr alle erhalten sind. Die Wilhelma pflegt einen Bestand von rund 90 Sorten. Darunter sind einige, die bereits in den Zeiten von König Wilhelm I. von Württemberg kultiviert wurden. Wer die Azaleen in der Wilhelma bestaunt, wird auch betörende Gerüche wahrnehmen: Diesen intensiven Duft verströmen jedoch nicht die Blüten der Azaleen, sondern die Hyazinthen, die neben zahlreichen Primeln, Ranunkeln und Justizien vielfältige Farbtupfer in Bodenhöhe bilden.

Im Rahmen der kostenlosen Wilhelma-Talks informieren die Gärtnerinnen und Gärtner über die Azaleen und weitere Pflanzen in der historischen Gewächshauszeile. Treffpunkt ist jeweils mittwochs und samstags um 14 Uhr im Wintergarten.