Es klingt wie ein modernes Fußball-Märchen, doch es ist die bare Realität: Ex-VfB-II-Stürmer Adam Szalai sorgt bei Real Madrid für Furore.

Stuttgart - Es klingt wie ein modernes Fußball-Märchen, doch es ist die bare Real-ität: Ex-VfB-II-Stürmer Adam Szalai sorgt bei Real Madrid für Furore. So sehr, dass ihn die Königlichen jetzt für die Champions League melden. "Das ist Wahnsinn", sagt Szalai.

Es hat eine Weile gedauert, bis sich Adam Szalai in der schönen neuen Welt zurechtgefunden hat. Im August 2007 war er für 500.000 Euro vom VfB II zu Real Madrid Castilla, der zweiten Mannschaft der Königlichen, gewechselt - zu einem Club also, dem Weltruf vorauseilt. Szalai bekam eine Wohnung gestellt, nahm zehn Wochenstunden Spanisch-Unterricht.

Nach eineinhalb Jahren steht Adam Szalai auf eigenen Füßen. Für Real Madrid Castilla hat er in der dritten Liga in 21 Spielen 13 Tore erzielt. Seit Jahresbeginn waren es fünf Treffer und damit die Hälfte aller Real-Tore. Seit er unter Trainer Juande Ramos auch mit der ersten Mannschaft trainieren darf, fragt schon mal ein van Nistelrooy oder ein Raúl: "Na, wie geht's?" Das, gibt Szalai zu, macht mächtig Eindruck auf ihn: "Toll, wenn sich solche Superstars nach dir erkundigen."

Van Nistelrooys Pech, eine Knieoperation bedeutete das Saison-Aus, ist Szalais Glück: Der 21-Jährige rückt bei Real zu den Topstars auf und wandelt nun selbst auf den Spuren des großen Ruud van Nistelrooy. Real meldet Szalai für die Champions League, denn in Gonzalo Higuain und Raúl verfügt Trainer Ramos nur noch über zwei ausgewiesene Angreifer. "Das ist meine Chance, die will ich unbedingt nutzen", sagt Szalai.

Auch beim VfB drücken sie die Daumen, nicht nur Frieder Schrof: Der Jugendleiter telefoniert ab und zu mit Szalai, der im Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft 2005 das 1:0-Siegtor gegen den VfL Bochum erzielt hatte. So profitiert der VfB auch finanziell noch von Szalai. Für Einsätze in der ersten Mannschaft von Real kassieren die Roten zu den 500.000 Euro Ablöse einen Nachschlag.