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Rund 12.000 Schlaglöcher in Stuttgart werden aus Kostengründen mit billigem Material geflickt.

Stuttgart - Nach dem harten Winter geben die Trupps des Tiefbauamts Gas. An rund 120 Baustellen im Stadtgebiet werden derzeit Fahrbahnschäden behoben. Autofahrer sollten nach Beendigung der Arbeiten den Fuß jedoch auf dem Bremspedal lassen. Weil aus Kostengründen häufig nur mit billigem Material ausgebessert wird, bleiben die Straßen holprig.

Dunkle Flickstelle reiht sich an dunkle Flickstelle: In der Böblinger Straße schaufeln Arbeiter eine so genannte Kaltmischung aus Bitumen und Mineralstoffen in die Schlaglöcher und stampfen die Masse fest. Obwohl die Autofahrer auch künftig über die so reparierte Straßen mehr holpern als fahren werden, wurden in diesem Jahr bereits 8000 bis 12.000 Schlaglöcher mit der Masse gestopft. Dabei verbraucht wurden 120 Tonnen Kaltmischung.

Zum Vergleich: Im gesamten vergangenen Jahr wurden keine 100 Tonnen verbraucht. Ein Großteil der Straßen ist mit heißem Asphalt repariert worden. "Das ist mehr als doppelt so teuer, weil der Straßenbelag rund um die Löcher weg gefräst werden muss. Außerdem kostet das heiße Material und dessen Transport mehr", sagt Michael Ilk vom Tiefbauamt.

Langfristig ist durch die Einsparung allerdings wenig gewonnen. Laut Tiefbauamt halten die Reparaturen mit der Kaltmasse nur etwa ein halbes Jahr. "Wenn nicht viele Laster drüber fahren, vielleicht noch etwas länger. Aber dann bricht die Masse wieder raus", ist Ilks Erfahrung.