Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen. Foto: dpa/Paul Zinken

Nach dem gewaltsamen Tod des Mediziners Fritz von Weizsäcker während eines Vortrags in Berlin laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Weggefährten zeigen sich schockiert und fassungslos.

Berlin - Ein Angreifer hat in Berlin den Sohn von Ex-Bundespräsident Richard von Weizsäcker erstochen und einen weiteren Menschen schwer verletzt. Chefarzt Fritz von Weizsäcker sei am Dienstagabend während eines Vortrags in der Schlosspark-Klinik im Stadtteil Charlottenburg angegriffen worden, sagte ein Sprecher der Berliner Polizei der Nachrichtenagentur AFP. Trotz sofortiger Wiederbelebungsmaßnahmen sei er noch vor Ort verstorben. Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen.

Ein Teilnehmer der Veranstaltung, der den Angreifer aufhalten wollte, sei schwer verletzt worden. Die Polizei machte keine Angaben zur Identität des Verdächtigen oder zum Tatmotiv. Der Vortrag war den Angaben zufolge öffentlich und konnte nach Anmeldung besucht werden. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen Mordes ein. 

Christian Lindner ist fassungslos

Kurz nach der Tat teilte FDP-Chef Christian Lindner im Kurzbotschaftendienst Twitter seine Trauer über den Tod von Fritz von Weizsäcker: „Mein Freund Fritz von Weizsäcker wurde heute Abend in Berlin erstochen. Ein passionierter Arzt und feiner Mensch. Neulich noch war er bei uns zuhause zum Grillen. Ich bin fassungslos und muss meine Trauer teilen. Einmal mehr fragt man sich, in welcher Welt wir leben.“ 

Der 59-Jährige Weizsäcker war seit 2005 Chefarzt der Abteilung Innere Medizin I an der Schlosspark-Klinik. Von 1979 bis 1987 studierte er Humanmedizin in Bonn und Heidelberg. Es folgten Stationen in Freiburg, Boston und Zürich, wie es auf der Webseite der Schlosspark-Klinik heißt. Weizsäckers Vater, Richard von Weizsäcker, war von 1984 bis 1994 Bundespräsident und zuvor unter anderem Bundestagsabgeordneter für die CDU sowie Regierender Bürgermeister von Berlin.