Kurzer Bob und Pony: ein Trend in diesem Sommer Foto: Zentralverband Friseurhandwerk/E

Geometrische Schnitte, gekreppte Strähnen oder bunte Farbakzente: die aktuellen Frisuren für den Sommer sind ausgefallen. Und auch die Achtziger Jahre lassen mal wieder grüßen.

Stuttgart - Der ikonischste aller Haarschnitte ist der Bob. Länge und Styling ändern sich zwar jede Saison aufs Neue – doch vom Modelwunder Twiggy aus den Sechzigern über die US-Vogue-Chefin Anna Wintour bis zum Eurovision-Sternchen Lena Meyer-Landrut, die seit kurzem die langen Haare gestutzt hat - Frau trägt Bob in allen Altersklassen und durch sämtliche Trends der Jahrzehnte hindurch.

Auch in diesem Sommer kommt er wieder groß raus, der Bob. Diesmal fällt er laut des Art Directors des Zentralverbands des deutschen Frisurenhandwerks, Roberto Laraia, in die Kategorie „Clean-Look“ – darunter versteht man klare Konturen und grafisch anmutende Schnitte. Den Bob trägt frau in dieser Saison sehr kurz und zum Beispiel in Kombination mit einem asymmetrischen Pony. Apropos Pony. Auch dieser soll laut Laraia diesen Sommer die Stirn (-falten) in allen möglichen Variationen und Farbschattierungen (Pink und Rosa kommen groß raus) verdecken. „Bangs or Botox“ konstatiert auch Model-Mutti Heidi Klum und meint damit, dass ein Pony (auf Englisch Bangs) ganz wunderbar die ersten Alterserscheinungen kaschiert, als Alternative zum Faltenglätter-Gift Botox. Ob das Prominente wie die Schauspielerin Hilary Swank oder die Herzogin von Cambridge, Catherine Middleton, auch im Sinn hatten als sie sich unlängst einen Pony schneiden ließen? Wie auch immer: ein Pony verleiht fast jedem Gesicht Jugendlichkeit, ganz egal, ob darunter Falten liegen oder nicht.

Rasiert war gestern

Ebenfalls angesagt sind in dieser Saison Flechtfrisuren. Afroamerikanerinnen lieben sie schon lange, nun hat It-Girl Kim Kardashian den Boxer Braids mit ihrem bei den Fashion Weeks präsentierten „Million-Dollar-Baby“-Style à la Hilary Swank zu neuer Popularität verholfen. Auch immer noch angesagt sind Flechtkunststücke seitlich am Kopf rund um die Ohrpartie – als Alternative zum Undercut, für diejenigen, die sich vor dem endgültigen Millimeter-Look scheuen, den coolen Look aber trotzdem nicht missen möchten. Ein bisschen übertrieben mit dem Zöpfchen-Look hat es kürzlich die Sängerin Sarah Connor bei der Echo-Verleihung: ihr blonder Schopf war zu einem einzigen Haufen Zöpfe auf dem Kopf zusammen gezwirbelt.

Während bei den Frauen der „Clean Look“ angesagt ist, geht es bei den Männern lässiger zu. Raspelkurz oder gar rasiert war gestern, heute trägt Mann Mähne – wenn man eine Haarlänge von drei bis fünf Zentimetern, wie sie die Haarprofis empfehlen, als solche bezeichnen kann.

Und die Achtziger lassen uns auch in dieser Saison nicht los: während man sich mit dem guten alten Glätteisen den „Sleak Look“ hin stylt, verwandelt man sich mit dem Kreppeisen in Eighties-Ikonen wie Cindy Lauper. Und der Popper-Look ist zurück (wir erinnern uns - Polohemden, Chevignon-Pullis über die Schultern geschwungen, Karottenjeans): Föhnfrisuren mit ausrasiertem Nacken und einem langen, asymmetrischen Pony – Rick Astley und Co lassen grüßen. Wir prophezeien: in der nächsten Saison ist die Tolle wieder angesagt. Den Haarspray-Vorrat kann man jetzt schon mal anlegen.