Die Höhe der Niederlage tat weh: Rückraumspieler Sebastian Heymann ist mit drei Toren noch bester Frisch-Auf-Werfer in Flensburg. Foto: Baumann

Man kann beim deutschen Meister in Flensburg verlieren. Die Art und Weise wie Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen dies tat, stimmt aber bedenklich. Es gibt viel aufzuarbeiten vor dem Heimspiel an diesem Mittwoch gegen Hannover.

Flensburg - Hartmut Mayerhoffer war bedient: „Das ist eine sehr bittere Pille, die in dieser Deutlichkeit nicht nötig war“, sagte der Trainer von Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen nach dem 15:26 (5:13) beim deutschen Meister SG Flensburg-Handewitt. Frisch Auf war vor 5675 Zuschauern nach einer passablen Anfangsviertelstunde völlig von der Rolle. Insgesamt leisteten sich die Grün-Weißen 23 Fehlwürfe und zehn technische Fehler. „Flensburg kam ins Laufen, bei uns gingen die Köpfe runter, die Moral war weg. Uns wurden extrem die Grenzen aufgezeigt. Wir haben noch wahnsinnig viel Arbeit vor uns“, sagte Mayerhoffer. Der Sportliche Leiter Christian Schöne stöhnte: „Nach dem Highlight gegen die Füchse Berlin war das heute absolut ernüchternd.“

Vom Sieg gegen Füchse „nicht blenden lassen“

Dass die Mannschaft, den 21:18-Auftaktsieg gegen den am ersten Spieltag sehr schwachen EHF-Pokalsieger zu hoch eingeschätzt hatte, glaubte Trainer Mayerhoffer jedoch nicht: „Nein, davon haben wir uns nicht blenden lassen. Wir haben den Erfolg sehr realistisch bewertet.“ Rückraumspieler Jens Schöngarth sah die Abfuhr im hohen Norden dann auch in der extrem schwachen Chancenverwertung begründet: „Uns hat der Zug zum Tor gefehlt. Wir haben vorne nicht die richtigen Entscheidungen getroffen. Dann wirst du von einer Mannschaft wie Flensburg überrollt“, ergänzte der Linkshänder, der selbst schnell vier Fehlwürfe aufzuweisen hatte.

Heymann bester Werfer

Bester Göppinger Werfer war Sebastian Heymann (3), gefolgt von Marco Rentschler, Jens Schöngarth (je 2) und Marcel Schiller (2/1). Für die SG traf Hampus Wanne (5/1) am besten. Johannes Golla und Holger Glandorf erzielten je vier Tore. Eine Weltklasse-Leistung zeigte Flensburgs Torwart Benjamin Buric, der Neuzugang von der HSG Wetzlar. Der 27-jährige Bosnier hielt auch einen Siebenmeter von Schiller.

Mittwoch gegen Hannover

Für Frisch Auf gilt es nun den Rückschlag beim Meister schnell wegzustecken und die vielen Fehler abzustellen. Am kommenden Mittwoch (19 Uhr) gastiert die TSV Hannover-Burgdorf in die EWS-Arena. Dann steht bereits am 8. September (20.30 Uhr) das Auswärtsspiel beim HC Erlangen an, ehe am 16. September (13.30 Uhr) der TVB 1898 Stuttgart zum württembergischen Derby nach Göppingen kommt. Danach sieht man im Lager des Vorjahres-Zehnten klarer, wohin in dieser Saison die Reise geht.