Tim Kneule: Der Spielmacher von Frisch Auf Göppingen freut sich über die Erfolge im Europapokal und seine Nominierung für die Nationalmannschaft. Foto: Baumann

Frisch Auf Göppingen sichert sich im EHF-Pokal-Wettbewerb den wichtigen Gruppensieg, das 27:24 bei Nexe Nasice geht aber nicht ohne Blessuren über die Bühne. Unterdessen ist sich der Handball-Bundesligist mit Linkshänder Jens Schöngarth über eine Vertragsverlängerung einig.

Nasice - Die Teilnahme am Viertelfinale des EHF-Pokals stand bereits fest, nun hat sich Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen auch den Gruppensieg gesichert: Der Titelverteidiger gewann am Montagabend vor 1950 Zuschauern bei Nexe Nasice/Kroatien mit 27:24 (15:8). Das abschließende Gruppenspiel an diesem Samstag (19.30 Uhr/EWS-Arena) gegen RD Koper/Slowenien wird nun zum Schaulaufen. Beste Göppinger Werfer in Nasice waren Marcel Schiller (6/3), Marco Rentschler, Kresimir Kozina (je 5), Tim Kneule und der grippegeschwächte Daniel Fontaine (je 3).

 

Mit Halen gegen die Eulen

„Nach der strapaziösen Anreise und dem schweren Spiel in Erlangen war dies heute schon eine beeindruckende Leistung in der ersten Halbzeit mit einem starken Torwart Primoz Prost“, sagte Göppingens Trainer Rolf Brack, „aber es war auch eine verlustreiche Schlacht.“ Rechtsaußen Jochen Nägele zog sich eine Wadenzerrung zu, Rückraumspieler Sebastian Heymann musste wegen einer Kapselverletzung am großen Zeh raus und Linkshänder Jens Schöngarth konnte nach einem Schlag gegen den Kopf nicht weiterspielen. Wer von dem Trio im Bundesligaspiel am Gründonnerstag (19 Uhr/EWS-Arena) gegen die Eulen Ludwigshafen einsatzbereit ist, steht noch nicht fest. Bei Schöngarth gab Brack allerdings schon kurz nach Spielende etwas Entwarnung: „Jens hat einen Brummschädel, aber wohl keine Gehirnerschütterung.“ Dennoch trifft es sich gut, dass die beiden Linkshänder Anton Halen und Adrian Pfahl nach ihren langen Verletzungspausen gegen die Eulen wieder im Kader stehen werden, wobei ein Einsatz von Halen deutlich wahrscheinlicher ist, da bei Pfahl auf dem Weg zum Comeback leichte Schulterprobleme aufgetreten sind. „Wir müssen abwarten, wie die Mannschaft den 60-Stunden-Trip nach Nasice wegsteckt, doch wir wollen unsere Erfolge auf der internationalen Bühne in der Liga bestätigen“, stellt Brack klar.

Einigung mit Schöngarth

Durch den Gruppensieg trifft Titelverteidiger Frisch Auf im Viertelfinale auf einen Gruppenzweiten, geht so zum Beispiel Bundesligarivale Füchse Berlin aus dem Weg und hat im Rückspiel (voraussichtlich am Sonntag, 29. April) Heimrecht in der EWS-Arena. Die Auslosung erfolgt nächste Woche. Der Gegner kommt dabei wahrscheinlich aus Frankreich und heißt entweder St. Raphael Var oder Chambery Savoie. Brack stellt sich auf ein hartes Stück Arbeit im Kampf um den Einzug ins Final Four (19./20. Mai in Magdeburg) ein: „Der französische Handball hat schwer zugelegt, die Liga ist sehr stark, wobei ich St. Raphael noch einen Tick besser einschätze als Chambery.“ Unterdessen deutet bei Frisch Auf alles auf eine Vertragsverlängerung mit Linkshänder Jens Schöngarth hin – beide Seiten sind sich über eine weitere Zusammenarbeit für ein Jahr einig. Die offizielle Bestätigung steht noch aus.

Kneule in der Nationalmannschaft

Tim Kneule traf in Nasice dreimal und sah nach drei Zeitstrafen Rot (52.). Diese Hinausstellung bleibt ohne Folgen. Erfreulich ist hingegen, dass der Spielmacher für die Länderspiele der Nationalmannschaft am 3. und 7. April gegen Serbien für den verletzten Simon Ernst nachnominiert wurde. „Ich habe mit Bundestrainer Christian Prokop telefoniert. Es freut mich sehr, dass Tim dabei ist. Er kann als Rechtshänder auch auf Halbrechts spielen, das wird sehr positiv wahrgenommen“, sagte Rolf Brack.