Jens Schöngarth: Sein zehn Tore reichen in Lemgo nicht zu einem Punktgewinn. Foto: Baumann

Die Wende bleibt aus, die Krise spitzt sich zu. Nach der 26:27-Niederlage im Kellerduell beim TBV Lemgo wirken die Verantwortlichen des Handball-Bundesligisten Frisch Auf Göppingen ratlos.

Lemgo - Durch die 18:36-Kanterniederlage des württembergischen Rivalen HBW Balingen-Weilstetten in Flensburg hat Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen sogar einen Platz gut gemacht, diese kurzfristige Tabellenkosmetik ändert aber absolut nichts daran: Nach der 26:27(13:12)-Niederlage vor 4087 Zuschauern beim TBV Lemgo wird die Lage für den so tief abgestürzten EHF-Pokalsieger (jetzt 7:17 Punkte) immer bedrohlicher. „Das ist eine sehr bittere Niederlage. In den ersten 20 Minuten haben wir gut gespielt. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann Probleme in der Abwehr. Als Konsequenz daraus hatten unsere Torhüter nur zwei Paraden, wobei ihnen kein Vorwurf zu machen ist“, sagte Trainer Magnus Andersson. Für ihn wird die Luft langsam, aber sicher dünn. Der Schwede selbst gab sich nach wie vor kämpferisch: „Wir werden weiter hart daran arbeiten, um zum Erfolg zurückzukehren“, sagte er. Auch von Geschäftsführer Gerd Hofele kamen direkt nach der Partie ähnliche Worte wie nach den Niederlagen zuvor: „Wir müssen diese schwierige Phase gemeinsam durchstehen.“ Es klingt nach einer Durchhalteparole.

Torwart Prost fällt aus und Barud sieht Rot

Frisch Auf hatte auch ohne den verletzten Stammtorwart Primoz Prost (Rückenprobleme) gut in dieses Kellerduell gefunden. Bei der 13:8-Führung (24.) deutete alles auf einen Auswärtssieg hin. Eine Minute später sah Göppingens Kreisläufer Niclas Barud nach einem Foul die Rote Karte. Da Frisch Auf vor der Pause drei Siebenmeter verwarf, reichte es nur zur 13:12-Halbzeitführung. Lemgo nahm den Schwung mit aus der Kabine und drehte die Partie. Beim 23:19 (48.) schien die Entscheidung für den TBV gefallen. Frisch Auf kämpfte sich vor allem durch die Treffsicherheit von Linkshänder Jens Schöngarth (zehn Tore) noch einnmal heran, doch zu einem Punktgewinn reichte es nicht.

„Andersson sitzt in Winterthur und gegen Gummersbach auf der Bank“

Wie es jetzt weitergeht? Zunächst mit dem EHF-Pokal-Drittrunden-Hinspiel an diesem Sonntag (17 Uhr) bei Pfadi Winterthur in der Schweiz. Am darauf folgenden Mittwoch (20.15 Uhr) kommt der VfL Gummersbach in die EWS-Arena. „In diesen beiden Spielen wird Magnus Andersson auf jeden Fall auf der Bank sitzen“, sagte Frisch-Auf-Aufsichtsratschef Ulrich Weiß am Mittwochabend auf Nachfrage. Auf der gemeinsamen Rückfahrt mit Geschäftsführer Hofele von Lemgo nach Göppingen hatten die beiden viel zu besprechen. An diesem Donnerstag werden weitere Runden mit Mannschaft und Trainer folgen. Klar dürfte sein: Gehen uach die nächsten beiden Partien verloren, ist es in Göppingen Schluss mit Durchhalteparolen.