Göppinger Jubel: Thomas Kristensen (links) feierte einen Torerfolg. Foto: dpa

Göppingens Handballer träumen von einem Titel. Durch den Sieg im Bundesligaduell gegen den SC Magdeburg hat Frisch Auf das Final-Four-Turnier im EHF-Pokal erreicht. Das steigt am Pfingstwochenende in Nantes.

Göppingen - Es hätte alles so einfach sein können – wenn Frisch Auf Göppingen den Zuschlag für das Final-Four-Turnier im EHF-Pokal bekommen hätte. Doch der ging nach Nantes in Frankreich. „Eine politische Entscheidung“, sagt der Frisch-Auf-Manager Gerd Hofele nach dem 29:27-Sieg im Viertelfinalrückspiel in Magdeburg. Damit neben dem traditionellen Champions-League-Turnier in Köln nicht noch der zweite wichtige Handballwettbewerb in Deutschland stattfindet. Sei’s drum.

Also geht es am Pfingstwochenende an den Atlantik – wie übrigens schon 2013, als sich der Bundesligist mit dem vierten Platz begnügen musste. Dieses Mal darf es ruhig ein bisschen mehr werden. „Ich denke, wir haben eine realistische Chance, den Pokal zu holen“, sagt Hofele, auch wenn die Auslosung für das Halbfinale erst nächsten Dienstag stattfindet. Aber egal, wie der Gegner heißt, „das werden 50-zu-50-Spiele“, so Hofele. Mit einem kleinen Bonus für den automatisch qualifizierten Gastgeber, da der Heimvorteil im Handball eine große Rolle spielt. Sollte Göppingen letztlich das bessere Ende für sich haben, wäre damit automatisch die Qualifikation für den EHF-Cup in der nächsten Saison verbunden. Was finanziell eine gewisse Planungssicherheit gäbe, da die Partien in der EWS-Arena gut angenommen werden (zuletzt gegen den SC Magdeburg kamen 4200 Zuschauer).

Sieger des EHF-Pokals bekommt 100 000 Euro

Ansonsten ist das Finalturnier finanziell nicht sehr lukrativ, auch wenn für den Sieger 100 000 Euro ausgelobt sind, der Vierte bekommt gerade noch 10 000. „Wenn wir das Finale erreichen, kommen wir vielleicht plus/minus null raus“, rechnet Hofele vor, „wenn wir im Halbfinale scheitern, legen wir drauf.“ Denn die Reisekosten sind relativ hoch und belasten die Kasse des Vereins zusätzlich. Doch das ist nur ein Aspekt. „Zunächst einmal sind wir Profis, da steht die sportliche Bedeutung im Mittelpunkt.“ Als regionaler Leuchtturm mit nationaler und internationaler Strahlkraft darf man den Imagegewinn (für Sponsoren und Fans) einer solchen Teilnahme nicht unterschätzen.

Sollte es mit dem EHF-Titel nichts werden, haben die Göppinger noch eine zweite Chance, sich für den internationalen Wettbewerb zu qualifizieren. Dann müsste man in der Liga wohl Platz fünf erreichen (zu dem aktuell zwei Punkte fehlen). „Die Chance über zwei Spiele in Nantes ist sicher größer“, sagt Hofele.