Weltklasse: Hannovers Spielmacher Morten Olsen erzielt im Spiel bei Frisch Auf Göppingen 13 Tore. Foto: Baumann

Morten Olsen ist das Gehirn seines Teams, der Schöpfer genialer Momente – und der Spielmacher der TSV Hannover-Burgdorf wirft im Handball-Bundesligaspiel in Göppingen auch noch 13 Tore. Gastgeber Frisch Auf muss sich nun in vielen Bereichen schnell steigern.

Göppingen – Handball ist ein Teamsport. Doch manchmal wird ein Spiel auch in der Bundesliga von einem einzigen Mann entschieden. Bei der Saison-Heimpremiere von Frisch Auf Göppingen gegen die TSV Hannover-Burgdorf war dies der Fall. Dass der Vorjahres-13. beim Vorjahres-Achten mit 27:24 (15:13) gewann, lag an Morten Olsen. Der dänische Olympiasieger (2016) und Weltmeister (2019) warf 13 Tore, davon ein Siebenmeter. „Wir haben 60 Minuten lang diesen einen Spieler nicht in den Griff bekommen“, stellte auch Frisch-Auf-Trainer Hartmut Mayerhoffer enttäuscht fest. Olsen hielt vor den 4000 Zuschauern in der EWS-Arena die Fäden in der Hand, der 34-Jährige war das Gehirn seines Teams, er war der Schöpfer genialer Momente – und er brachte mit seinen ansatzlosen, hammerharten Würfen die Göppinger Deckung zur Verzweiflung.

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Auch Manndeckung bringt nichts

Nun gibt es im Mannschaftssport Handball die Möglichkeit, einen solch überragenden Individualisten durch eine Manndeckung in seinem Wirken einzubremsen. Dieses Mittel ordnete Mayerhoffer in der 51. Minute beim Stand von 19:22 an. Das Problem: Es half nichts. Olsen traf weitere dreimal – und sorgte für betretene Mienen im Frisch-Auf-Lager.

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Auf Bagersted ruhen Hoffnungen

„Ich bin sprachlos. Es kann nur besser werden“, brachte es Kreisläufer Kresimir Kozina auf den Punkt. Frisch Auf muss sich steigern. Möglichst schnell. In allen Belangen. Im Tor: Da war der Ex-Bietigheimer Domenico Ebner im TSV-Gehäuse der beste der vier eingesetzten Keeper an diesem Abend. Im Angriff: Da standen 16 technische Fehler zu buche, die meisten Göppinger Tore unter den Augen von Bundestrainer Christian Prokop machten Tim Kneule und Sebastian Heymann (je 5). In der Deckung: Wo der verletzte Abwehrchef Jacob Bagersted (Schulterprellung) sehnlichst zurückerwartet wird. Wahrscheinlich kann der Däne schon am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) wieder ran. Dann kommen die Füchse Berlin in die EWS-Arena. Und die haben nicht nur einen Spieler mit hoher individueller Klasse in ihrem Kader.