Hartmut Mayerhoffer ist seit 2018 Trainer von Frisch Auf Göppingen – war der Auftritt beim Bergischen HC am Sonntag sein letzter? Foto: Imago/Eibner//Joerg Niebergall

Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen schlittert mit dem 26:28 beim Bergischen HC immer tiefer in die Krise. Die Anzeichen verdichten sich, dass Trainer Hartmut Mayerhoffer der Rauswurf droht.

War es das für Trainer Hartmut Mayerhoffer? Fakt ist, dass Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen seine Talfahrt auch beim Bergischen HC nicht stoppen konnte, mit 26:28 (10:15) verlor und damit immer tiefer in die Krise schlittert. Wenn das Göppinger Spiel so weitergelaufen wäre wie in Halbzeit eins, hätte es überhaupt keine Diskussionen mehr gegeben. Keine Überzeugung, keine Entschlossenheit, kein Spielfluss im Angriff. Keine Stabilität, keine Kompaktheit, kein energisches Zupacken in der Abwehr – so blutleer präsentierte sich der Vorjahres-Fünfte vor den 1821 Zuschauern in der Solinger Klingenhalle.

Nach der Pause zeigte Frisch Auf ein anderes Gesicht, steigerte sich deutlich und ging sogar mit 23:21 (53.) in Führung. In der entscheidenden Phase behielt die Mannschaft dann aber doch nicht die Nerven. Durch die erneute Niederlage beträgt der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz nur noch einen Punkt. Die mentale Blockade scheint endgültig nur noch durch die möglicherweise befreiende Wirkung eines Wechsels auf der Kommandobrücke zu lösen sein. Mayerhoffer selbst will nicht aufgeben: „Die Niederlage ist eine bittere Pille. Wir müssen aber wieder aufstehen und es erneut versuchen“, sagte der 53-Jährige.

Bleibt die Frage, wie die Führungsetage nun reagiert. Eine Stellungnahme war am Sonntag nicht zu bekommen. Die Trennung vom Coach, der den Club in der vergangenen Saison noch in den internationalen Wettbewerb geführt hatte, war schon nach der 26:29-Heimniederlage am 17. November gegen den Tabellenvorletzten GWD Minden erwartet worden, doch die Mannschaft hatte sich für ein Festhalten am Coach ausgesprochen.

Einen Plan B soll es aber spätestens seitdem geben. Die Frage ist, wann er aus der Schublade gezogen wird. Frisch Auf spielt bereits an diesem Dienstag (18.45 Uhr/EWS-Arena) wieder in der European League gegen den slowakischen Club Tatran Presov. Bereits zwei Tage später folgt das Bundesliga-Heimspiel gegen den HSV Hamburg.

Torschützen

BHC Ladefoged Blazejewicz (8), Arnesson (7/4), Beyer (5), Babak (2), M’Bengue (2), Gutbrod (1), Gunnarsson (1), Nikolaisen Svegard (1), Persson (1).

FAG Kozina (6), Goller (4/3), Kneule (4), Hermann (3), Sarac (3), Schmidt (2), Ellebaek (2), Blagotinsek (1), Gulliksen (1).

Frisch-Auf-Restprogramm 2022

Bundesliga
Frisch Auf – HSV Hamburg (1. Dezember, 18.05 Uhr), Rhein-Neckar Löwen – Frisch Auf (11. Dezember, 16.05 Uhr), Frisch Auf – TSV Hannover-Burgdorf (18. Dezember, 14 Uhr, SC Magdeburg – Frisch Auf (26. Dezember, 14 Uhr).

European League
Frisch Auf – Tatran Presov (29. November, 18.45 Uhr), Frisch Auf – Kadetten Schaffhausen (6. Dezember, 20.45 Uhr), Kadetten Schaffhausen – Frisch Auf (13. Dezember, 18.45 Uhr). (jüf)