Stemmte sich gegen die drohende Niederlage: Göppingens Spielmacher Allan Damgaard. Foto: Baumann

Das Ergebnis ist noch das Beste am EHF-Pokal-Drittrunden-Auftritt von Frisch Auf Göppingen gegen den OIF Arendal. Nach einem 14:21-Rückstand rettet der Handball-Bundesligist ein 27:27. Das Rückspiel am 25. November um den Einzug in die Gruppenphase wird für den Titelverteidiger zur Schwerstarbeit.

Göppingen - Wenn es einen Lieblingswettbewerb für Frisch Auf Göppingen gibt, dann ist es der EHF-Pokal. 2011, 2012, 2016 und 2017 hat der Handball-Bundesligist den Titel geholt – doch am Mittwochabend reichte es für das Team von Trainer Rolf Brack nach saisonübergreifend zwölf Siegen hintereinander in diesem Wettbewerb nur zu einem 27:27 (14:15) im Drittrundenhinspiel gegen den norwegischen Vizemeister OIF Arendal. Das Rückspiel in Norwegen am 25. November (17 Uhr ) wird zur Schwerstarbeit. Ein Nichteinzug in die Gruppenphase wäre für den am Mittwoch über weite Strecken desolat auftretenden Titelverteidiger ein Armutszeugnis.

 

Damgaard und die Kreisläufer stemmen sich gegen die Niederlage

„Mit solch einem Ausgang haben wir natürlich nicht gerechnet, doch nach dem Spielverlauf müssen wir mit dem Unentschieden sogar zufrieden sein“, sagte Linksaußen Marcel Schiller, der mit sechs Treffern bester Göppinger Werfer war. In der 37. Minute schien Frisch Auf einem Debakel entgegenzusteuern. Das Brack-Team lag vor 3500 Zuschauern in der EWS-Arena mit 14:21 hinten. Behäbig, unkonzentriert und ohne die richtige Einstellung präsentierte sich die Mannschaft. Hinzu kam eine katastrophale Chancenverwertung. Zwar fehlte neben den Langzeitverletzten Sebastian Heymann, Anton Halen und Tomasz Urban auch Kapitän Zarko Sesum (Patellasehnenverletzung) und ab der dritten Minute noch Adrian Pfahl (knöcherne Fußverletzung), doch die anhaltende Verletzungsmisere taugte nicht als Entschuldigung. Immerhin riss sich das Team in den letzten 20 Minuten zusammen, stemmte sich – angetrieben von Spielmacher Allan Damgaard und den Kreisläufern Kresimir Kozina und Jacob Bagersted – gegen die Niederlage und wahrte die Chance aufs Weiterkommen.

Bracks enttäuschende Europacup-Premiere

„Mit der Leistung kann ich nicht zufrieden sein, mit dem Ergebnis am Ende eher. Wir haben das vorzeitige Aus aller EHF-Pokal-Träume mit dem Schlussspurt noch abgewendet“, sagte Brack, der sich seine persönliche Europapokal-Premiere als Trainer dennoch ganz anders vorgestellt hatte. Die negativen Dinge wolle er intern ansprechen. Dazu gehört vor allem die viel zu geringe Rückraumeffektivität. „Wir dürfen jetzt nicht draufschlagen und alles in Frage stellen“, sagte der konsternierte Trainer und ergänzte: „Es geht jetzt darum, die Spieler zu unterstützen, sie stark zu reden.“

Leichter werden die Aufgaben nicht. An diesem Sonntag (12.30 Uhr) geht es zum SC DHfK Leipzig, am 23. November (19 Uhr) kommt der deutsche Meister Rhein-Neckar Löwen in die EWS-Arena, ehe es am 25. November in Norwegen um den Einzug in die EHF-Pokal-Gruppenphase geht. „Wir müssen gewinnen – nur das zählt“, sagte Torjäger Schiller mit Blick aufs Rückspiel. Mit einer Normalform über 60 Minuten ist dies auch durchaus möglich.