Couragierte Vorstellung: Jens Schöngarth wirft gegen Leipzig sieben Tore bei sieben Versuchen. Foto: Baumann

Beim 34:27 von Frisch Auf Göppingen gegen den SC DHfK Leipzig zeigt Rückraumspieler Jens Schöngarth mit sieben Treffern eine glänzende Leistung. Das ändert nichts daran: Am Saisonende stehen die Zeichen auf Trennung. Die Spur führt ins Ausland.

Göppingen - Viele Spiele in der Handball-Bundesliga werden in der Schlussphase entschieden. Bei der Partie zwischen Frisch Auf Göppingen und dem SC DHfK Leipzig wurde die Frage nach dem Sieger dagegen schon zwischen der achten und 22. Minute beantwortet: Frisch Auf machte aus einem 4:6-Rückstand mit einem 12:2-Lauf einen 16:8-Vorsprung. Die Partie war gelaufen. Am Ende hieß es vor den 4000 Zuschauern in der EWS-Arena hoch verdient 34:27 (21:13). „Das war eine fantastische Leistung, die erste Halbzeit war mit den vielen Ballgewinnen und dem schnellen Umschaltspiel das Beste, seit ich hier Trainer bin“, freute sich Hartmut Mayerhoffer.

Zelenovic wieder dabei

Die erste gute Nachricht hatte es schon vor dem Spiel gegeben: Nemanja Zelenovic stand nach überstandener Knieverletzung wieder auf dem Spielberichtsbogen. Da konnte eigentlich wenig schief gehen. Denn der Linkshänder ist nicht irgendein Spieler bei Frisch Auf. Der im Sommer vom SC Magdeburg gekommene Rückraumspieler macht in dieser Saison den Unterschied aus. War der serbische Nationalspieler fit und auf dem Spielfeld dabei, sammelte Frisch Auf 22:4 Punkte, ohne ihn setzte es 0:14 Zähler. Das klingt extrem und hat bestimmt auch ein wenig mit Zufall zu tun, aber es sind die Fakten.

Diesmal kam Zelenovic eher die Rolle des Maskottchen zu. Als der 29-Jährige eingewechselt wurde, führte Frisch Auf schon mit 25:14 (40.). Sein Vertreter Jens Schöngarth hatte sein bestes Saisonspiel gezeigt und sieben Tore erzielt. Zielsicherer zeigte sich nur Linksaußen Marcel Schiller (8/3). Philipp Weber (7/1) traf am besten für die Leipziger. Sie waren nach ihrem 24:15 am Sonntag in Bietigheim in Stuttgart geblieben, enttäuschten aber trotz ausgiebiger Vorbereitung auf der ganzen Linie. „Was wir hier in der ersten Halbzeit geboten haben, war eine Frechheit“, sagte SC- Trainer André Haber.

Schöngarth mit Kontakten in die Schweiz

Blieb am Ende die Frage: Was wird aus Jens Schöngarth? Sein Vertrag läuft am Saisonende aus. Und sehr viel sprach bisher nicht für eine Vertragsverlängerung mit dem 2,03-m-Riesen. Dem Linkshänder, der 2016 vom SC Magdeburg gekommen war, fehlte die Konstanz. Gegen Leipzig allerdings spielte der 30-Jährige überragend, da endlich auch sehr diszipliniert im Angriff. Auffallend: Er wirkte reserviert, bei seinen Toren jubelte er zurückhaltender als sonst. Vielleicht lag es daran, dass ihm diese Woche vom Verein signalisiert wurde, dass nicht mehr mit ihm geplant werde. Ob es nach der Galavorstellung am Donnerstagabend vielleicht doch noch eine Chance auf einen Verbleib in Göppingen gibt? „Das war die beste Saisonleistung von Jens. Aber wir werden solch eine fundierte Personalentscheidung nicht an einem Spiel festmachen, damit tu ich mich schwer“, sagte Göppingens Sportlicher Leiter Christian Schöne nach dem Spiel gegen Leipzig auf Nachfrage. Bei Schöngarth, der auch 18 Länderspiele für Deutschland absolvierte, geht die Tendenz Richtung Ausland. Mehrere Anfragen liegen vor. Am Konkretesten ist ein Angebot vom Schweizer Club TSV St. Otmar St. Gallen.

24. Februar gegen MT Melsungen

Das nächste Spiel bestreitet Frisch Auf, das nun 16:4 Punkte in Serie geholt hat, am 24. Februar (16 Uhr). Dann kommt im Kampf um die Europapokalplätze der direkte Konkurrent MT Melsungen in die EWS-Arena.