Der beste Mann bei Frisch Auf: Ohne die Paraden von Torwart Daniel Rebmann hätten die Göppinger Handballer gegen GWD Minden nicht einmal einen Punkt geholt. Foto: Baumann

Die einzige Konstante bei Frisch Auf Göppingen ist die Unkonstanz. Beim 21:21 gegen GWD Minden hinkt der Handball-Bundesligist wieder einmal seinen Ansprüchen weit hinterher. Das liegt vor allem an einer gravierenden Problemzone.

Göppingen - Frisch Auf Göppingen schafft es einfach nicht, Konstanz in seine Leistungen zu bringen: Nach dem 33:29-Auswärtscoup bei den Füchsen in Berlin kam der Handball-Bundesligist am Sonntag daheim gegen GWD Minden nicht über ein 21:21 (12:12) hinaus. „Wir sind enttäuscht, wir haben den Beginn beider Halbzeiten verschlafen“, sagte Trainer Hartmut Mayerhoffer, „unsere Fehlerquote war einfach zu hoch, und deshalb hätten wir es auch nicht verdient gehabt, dieses Spiel zu gewinnen.“

14 technische Fehler

Frisch Auf fand im Angriff nie zu seiner Linie. Ein Struktur war nicht zu erkennen. 14 technische Fehler sprechen eine deutliche Sprache. Dennoch hätte es vor den 4500 Zuschauern in der EWS-Arena zum Sieg reichen müssen. Vor allem dank starker Paraden des eingewechselten Torwarts Daniel Rebmann lagen die Grün-Weißen acht Minuten vor Schluss 21:18 vorne. „Dann haben wir es versäumt, den Deckel draufzumachen“, ärgerte sich Mayerhoffer. Vergebene Chancen, darunter ein Siebenmeter von Rechtsaußen Marco Rentschler beim Stand von 21:20, brachten Minden zurück ins Spiel. In den letzten 30 Sekunden hatte das ersatzgeschwächte Team von Trainer Frank Carstens sogar noch Ballbesitz. Doch Frisch Auf rettete wenigstens den einen Punkt. „Das genügt aber nicht unseren Ansprüchen“, klagte Göppingens Sportlicher Leiter Christian Schöne. Von den fünf Heimspielen im Jahr 2019 konnte das Mayerhoffer-Team nur gegen den SC DHfK Leipzig (34:27) gewinnen.

Problemzone Spielsteuerung

Beste Göppinger Werfer waren Marcel Schiller (4/1), Sebastian Heymann, Nemanja Zelenovic (je 3) und Rentschler (3/2). Hauptproblemzone bleibt die Spielsteuerung. Der erfahrene Mittelmann Tim Kneule (30 Länderspiele) steckt im Formtief, Mayerhoffer nahm seinen 32 Jahre alten Kapitän schon nach acht Minuten beim Stand von 1:4 vom Feld und setzte danach bis zum Spielende auf Josip Peric. Letztendlich ohne Erfolg. Der dritte Spielmacher Allan Damgaard stand verletzungsbedingt als Alternative nicht zur Verfügung.

18. April in Ludwigshafen

Der Däne wird Frisch Auf am Saisonende ohnehin verlassen und in seine Heimat zurückkehren. Mayerhoffer muss mit dem Duo Kneule/Peric klarkommen. Stand jetzt ist die im Handball so wichtige Schaltzentrale die größte Baustelle. Damit das Göppinger Angriffsspiel wieder rund läuft, sollte Steuermann Kneule schnell wieder in Form kommen. Die nächste Gelegenheit bietet sich am 18. April (19 Uhr): Dann geht es zu Schlusslicht Eulen Ludwigshafen.