Erfolgreicher Dirigent des Frisch-Auf-Ensembles: Spielmacher Allan Damgaard. Foto: Baumann

Er steuerte das Spiel, setzte gekonnt seine Nebenleute ein – und warf beim 30:27 im EHF-Pokal-Spiel gegen Nasice selbst sieben Tore. Spielmacher Allan Damgaard kommt bei Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen immer besser in Fahrt. Die Problemzonen bleiben Abwehr und Torhüter.

Göppingen - Allan Damgaard ist eigentlich immer ein fröhlicher und herzlicher Typ. Nach dem 30:27 (16:15) im ersten EHF-Pokal-Gruppenspiel gegen RK Nexe Nasice/Kroatien war der Spielmacher von Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen aber ganz besonders gut drauf: Der Däne zeigte vor 2700 Zuschauern eine top Leistung, steuerte gekonnt das Spiel, ging mutig ins eins-gegen-eins, bediente seine Nebenleute – und warf selbst noch sieben Tore. „Allan hat eine sehr positive Entwicklung hinter sich“, lobt Trainer Rolf Brack den 31-Jährigen, der vor der Runde von Bjerringbro-Silkeborg gekommen war.

Woran der Aufwärtstrend liegt? „Wir hatten in der EM-Pause endlich Zeit, an Kleinigkeiten zu arbeiten“, sagt Damgaard. Im Gegensatz zu seinem jüngeren Bruder Michael (27/SC Magdeburg) war er nicht für die dänische Nationalmannschaft nominiert worden. Allan konnte viel üben. „Auch an meinem Schlagwuf“, sagt er und blickt mit einem schelmischen Grinsen zu Rolf Brack: „Vielleicht sollte ich noch mehr auf den Trainer hören. . .“

Abwehr bleibt das Kernproblem

Das gilt ernsthaft für die Abwehr von Frisch Auf. Sie spielte auch gegen Nasice nicht mit der Leidenschaft, Laufbereitschaft und Aggressivität wie es Brack gerne hätte. Nach einem 5:8-Rückstand gelang erst beim 15:14 (29.) die erste Führung. Dass es nach der Pause zum hart erkämpften, aber verdienten Sieg reichte, lag auch an den erstmals wieder vorhandenen Alternativen im Rückraum: Daniel Fontaine und Jens Schöngarth warfen nach ihren Einwechslungen jeweils drei Tore. „Sie setzten markante Akzente“, lobte Brack. Das Kernproblem bleibt die Deckung. Und darunter leiden die Torwartleistungen. Gegen Nasice wehrte der eingewechselte Daniel Rebmann (Vertrag bis 2019) nach der Pause einen Siebenmeter und beim Stand von 28:26 mit einer Glanzparade einen freien Wurf ab. Vor der Pause hatte Primoz Prost nur zwei Bälle gehalten – dennoch ist die Vertragsverlängerung mit dem ehemaligen slowenischen Nationaltorwart um ein Jahr wohl nur noch Formsache, was im Umfeld heftig diskutiert wird. Doch die Verhandlungen mit möglichen Alternativen führten nicht zum Erfolg, zudem ist Prost offenbar auch zu finanziellen Abstrichen bereit.

Donnerstag gegen Lübbecke

Bereits an diesem Donnerstag (19 Uhr) geht es für Frisch Auf mit dem Bundesliga-Heimspiel gegen TuS N-Lübbecke weiter. Zwei Tage später (Samstag, 19 Uhr) steht das zweite EHF-Pokal-Hauptrundenspiel bei RD Koper an. Der slowenische Spitzenclub gewann am Samstag bei Cocks Riihimäki in Finnland mit 32:27.