Seine neun Tore (davon acht Siebenmeter) reichen in Flensburg nicht: Handball-Spieler Marcel Schiller Foto: Baumann

Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen hat sich bei der SG Flensburg-Handewitt die erwartete Niederlage abgeholt: Beim 26:34 (18:16) kommt das Team von Trainer Magnus Andersson nach der Pause komplett von seiner Linie ab.

Flensburg/Hamburg - Bei Halbzeit lagen die württembergischen Handball-Bundesligisten bei ihren Spielen im hohen Norden jeweils noch vorne, am Ende setzte es klare Niederlagen: Frisch Auf Göppingen verlor wie im Hinspiel mit 26:34 (18:16) bei der SG Flensburg-Handewitt, die SG BBM Bietigheim mit 23:28 (13:12) beim HSV Hamburg.

Frisch Auf Göppingen: Alexander Kolb war enttäuscht. „Schade, hier wäre etwas drin gewesen“, sagte der Frisch-Auf-Sportkoordinator, „doch in dem Maße wie unsere Mannschaft nachließ, legte Flensburg nach der Pause zu.“ Aus der Göppinger 18:16-Halbzeitführung wurde vor 5817 Zuschauern durch einem 3:9-Negativlauf schnell ein 21:25-Rückstand (44.). Auch der folgende Torwartwechsel von Nikola Marinovic zu Primoz Prost brachte nichts. Die Mannschaft von Trainer Magnus Andersson geriet in Abwehr und Angriff völlig aus der Spur. Flensburg zog davon – auch weil sich bei der SG der Wechsel zwischen den Pfosten auszahlte: Der für Mattias Andersson gekommene Kevin Möller zeigte 15 Paraden.

Ein weiterer entscheidender Mann für die Wende war Lars Kaufmann. Der Ex-Göppinger im SG-Dress warf in der Phase nach der Halbzeit wichtige Tore, am Ende kam der Rückraumspieler auf sieben Treffer, nur Anders Eggert (11/4) war noch erfolgreicher. Trotz der starken Leistung muss der 33-jährige Kaufmann Flensburg am Saisonende verlassen. Starkes Interesse zeigt Zweitliga-Spitzenreiter SC DHfK Leipzig, Kaufmann bestätigte die Kontakte.

Für Frisch Auf trafen in Flensburg Linksaußen Marcel Schiller (9/8) und Rückraumspieler Kevynn Nyokas (4) am besten. Weiter geht es für den Tabellenfünften bereits an diesem Samstag (20.15 Uhr): Der TBV Lemgo kommt in die Göppinger EWS-Arena.

SG BBM Bietigheim: Es lief wie so oft in dieser Saison. Der Aufsteiger hielt lange gut mit, führte sogar noch in der zweiten Halbzeit – und steht am Ende doch mit leeren Händen da. „Das ist kein Wunder, weil Kleinigkeiten die Spiele entscheiden“, sagte SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer nach der Niederlage in Hamburg. „Und in manchen Situationen sind wir einfach zu grün. Woher sollen wir die Erfahrung auch hernehmen?“

Vor 5752 Zuschauern lag die SG mit 17:15 (37.) vorne. Beim 20:20 (46.) kassierte das Schlusslicht zwei Zeitstrafen, zudem verwarf Bietigheims Rechtsaußen Christian Schäfer einen Siebenmeter beim Stand von 21:20. Statt des möglichen Ausgleichs zog der HSV davon, am Ende war der 28:23-Erfolg ungefährdet. Dennoch gab es Lob von Mayerhoffer: „Das war ein sehr beherzter Auftritt meiner Mannschaft.“ Seine besten Werfer waren Dominik Schmid (8) und Andre Lohrbach (4). Obwohl der Abstieg praktisch nicht mehr zu verhindern ist, peilt die SG an diesem Sonntag ihren fünften Saisonsieg an: Um 17.15 Uhr kommt die HSG Wetzlar in die Ludwigsburger MHP-Arena.