Auf dem Gelände des Motorenbauers Tognum in Friedrichshafen ist am Freitag eine 250 Kilogamm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. Rund 100 Mitarbeiter mussten ihren Arbeitsplatz verlassen. Foto: dpa

Auf dem Gelände des Motorenbauers Tognum in Friedrichshafen ist am Freitag eine 250 Kilogamm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. Rund 100 Mitarbeiter mussten ihren Arbeitsplatz verlassen.

Friedrichshafen - Eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe ist am Freitag auf dem Gelände des Motorenbauers Tognum in Friedrichshafen am Bodensee entschärft worden. Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes hätten nur knapp zehn Minuten dafür gebraucht, teilte die Polizei mit. Zuvor waren im Umkreis von 250 Metern um die Fundstelle das Gelände und Zufahrtstraßen geräumt worden. Der Verkehr musste umgeleitet werden.

Das Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg war am Morgen bei Bauarbeiten entdeckt worden. Ein Baggerfahrer grub die Bombe laut Polizei aus und lud sie auf einen Lastwagen. 4000 Mitarbeiter von Tognum und einer Nachbarfirma mussten sicherheitshalber ihren Arbeitsplatz verlassen. Wohnhäuser in der Umgebung waren nach Angaben eines Polizeisprechers nicht betroffen.

Die Tognum-Tochter MTU baut auf dem Gelände derzeit ein 60 Millionen Euro teures Testzentrum für Motoren. Dort sollen von 2014 an neue Gas- und Dieselmotoren für Schiffe und Züge geprüft werden. Tognum stellt unter anderem Motoren für Jachten, Panzer und Lokomotiven sowie Anlagen zur Stromerzeugung her.

Friedrichshafen wurde im Zweiten Weltkrieg vor allem wegen seiner Industrie zahlreiche Male das Ziel alliierter Bomber. Zwischen 1943 und 1945 gab es insgesamt elf Luftangriffe, die große Teile der Stadt zerstörten. Bei der Ausweisung neuer Baugebiete werde daher routinemäßig geprüft, ob auf dem Gelände Kriegsrelikte liegen könnten, sagte der Polizeisprecher. Warum der aktuelle Fund im Vorfeld nicht erkannt wurde, sei unklar.

Auch für Tognum ist es nicht der erste Bombenfund auf dem Firmengelände: Vor rund fünf Jahren sei schon einmal ein Relikt gefunden worden - allerdings aus dem Ersten Weltkrieg, sagte ein Sprecher.