Für die Neustrukturierung des Malmsheimer Friedhofs hat die Stadt Renningen Ausgaben in Höhe von 250 000 Euro eingeplant. Es könnten sogar noch weitere Kosten anfallen.
Im Renninger Haushalt sind für die Neugestaltung des Malmsheimer Friedhofs für das laufende Jahr 200 000 Euro und weitere 50 000 Euro für 2026 eingeplant worden. Nun könnten die Kosten sogar noch weiter steigen und überplanmäßig zusätzliche Ausgaben in Höhe von 74 000 Euro nötig werden.
Mit der Neugestaltung soll nicht nur der Bedarf an neuen Gräbern gedeckt, sondern auch die Aufenthaltsqualität auf dem Friedhof verbessert werden. Noch bevor in der Ratssitzung der Entwurf zur Neugestaltung vorgestellt werden konnte, betonte Bürgermeisterin Melanie Hettmer: „Aus meiner Sicht haben die Friedhöfe einen hohen Stellenwert, auch wenn sie oft nicht wirklich im Blick der Gesellschaft sind. Aber es kommen viele Besucherinnen und Besucher aus Renningen, aber auch von außerhalb, und daher ist es mir ein wichtiges Anliegen, dass unsere Friedhöfe entsprechend gestaltet sind.“
Im technischen Ausschuss wurden bereits vorab zwei mögliche Varianten der Neugestaltung der Abteilung IV vom Planungsbüro Fischer+Partner vorgestellt. Während ein Entwurf in der Mitte eine zentrale Baumreihe vorsieht, ist in der anderen Variante hier ein zentraler Einzelbaum eingeplant. Beide Entwürfe ordnen die Sitzgelegenheiten und Wasserzapfstellen an der Nord-Ecke unter einem Baum an. Entlang der Nordwestseite sollen die Sarggräber angeordnet werden. Die Beratung im Ausschuss Planen-Technik-Bauen hat sich für die Variante mit einem dominanten Einzelbaum mit Bank ausgesprochen, die ein Sitzen mit Blick auf die jeweilige Begräbnisstätte ermöglicht. Der Gemeinderat folgte nun dieser Empfehlung.
Mehr Urnengräber eingeplant
Es ist eine Aufteilung der Grabstätten in ungefähr 87 Prozent Urnengräber und 13 Prozent Erdgräber vorgesehen. „Eine Neustrukturierung ist nötig, da sich die Begräbnisarten mittlerweile geändert haben“, begründet Stadtbaumeister Hartmut Marx die neue Aufteilung. Als Baum soll eine ungarische Linde gepflanzt werden, die im Gegensatz zu hiesigen Linden keinen Honigtau erzeugt.
Frage der Refinanzierung
„Grundsätzlich ist das eine schöne Anlage und der Friedhof ist auch ein Park, der als Begegnungsstätte dienen soll. Das haben wir mit einem kleinen hochwertigen Teil geschaffen“, stellte Wolfgang Steudle (CDU) klar. „Dennoch ist es ein Wahnsinnsgeld, darüber müssen wir uns klar sein. Denn am Ende muss sich das Geld auch wieder refinanzieren.“ Dem hielt Marcello Lallo, Leiter des Fachbereichs Bürger und Recht im Renninger Rathaus, entgegen, dass man mit der alle drei bis vier Jahre angepassten Benutzungsgebühren dafür sorgen könnte, dass solche Investitionen refinanziert werden können.
Auch Bürgermeisterin Hettmer sprach angesichts der Kosten von einer „Hausnummer“. Aber man sei sich schon im technischen Ausschuss weitgehend darüber einig gewesen, dass man am Friedhof, der letzten Ruhestätte, nicht sparen und eine gute Aufenthaltsqualität schaffen wolle. Dem schloss sich auch der Gemeinderat an und stimmte einstimmig der Ausführung mit dem zentralen Baum und den überplanmäßigen Ausgaben zu.