Sieht den Friedensprozess skeptisch: Ivan Duque, konservativer Wahlsieger des Jahres 2018. Foto: dpa

Ehemalige Guerilla-Kämpfer in Kolumbien haben den Friedensvertrag mit der Regierung gekündigt. Das zeigt: beide Seiten sind mit den Mühen der Verständigung überfordert, kommentiert Tobias Käufer.

Bogotá - Drei Jahre nach Unterzeichnung des weltweit beachteten Friedensvertrages, der einen der längsten Guerillakriege der Region beenden sollte, droht Kolumbien nun ein Rückfall in schlimme Zeiten. Die Kommandanten, die sich vor den Kameras in Kampfmontur präsentierten, gehörten in den letzten Jahren zur Führungselite der Farc. Bewusst benutzten die Abtrünnigen die Symbole der Farc, obwohl sie dafür nicht autorisiert sind. Denn die entwaffnete Ex-Guerillabewegung ist inzwischen eine Partei, die im Parlament sitzt. Auch die abtrünnigen Kommandanten hätten dort ihren Platz und die Möglichkeit gehabt, auf die politische Entwicklung im Land Einfluss zu nehmen.