Mit über 70 Demonstranten zog Fridays for Future durch die Keplerstadt. Foto: Jürgen Bach

Zum globalen Klimaaktionstag haben die Ortsgruppen von Fridays for Future aus Weil der Stadt und Herrenberg zur Demonstration aufgerufen.

Rund ein Jahr ist es her, seitdem die Weil der Städter Ortsgruppe von Fridays for Future erstmals zur Demonstration für den Klimaschutz aufgerufen hat – im März 2022 radelten die Aktivisten mit rund 60 Teilnehmern durch die Stadt und blickten dabei im Schatten des gerade begonnenen Ukrainekriegs auch auf die soziale Komponente von Klimagerechtigkeit. Dann wurde es ruhig – auch, weil viele der Weiler Aktivistinnen und Aktivisten mit Abitur und Studium beschäftigt waren. Anlässlich des globalen Klimastreiks am Freitag riefen die Klimaschützer aber auch in der Keplerstadt zur Demonstration auf: „Klimagerechtigkeit ist und bleibt wichtig!“, so die Ortsgruppe.

Zufrieden sind die jungen Aktivisten: „Mit über 70 Personen und voller Motivation haben wir heute nach fast einem Jahr wieder für Klimagerechtigkeit in Weil der Stadt demonstriert“, berichtet Luise Klingler, die Mitglied bei der Ortsgruppe ist. Gestreikt wurde auf dem Marktplatz unter dem Motto „Tomorrow Is Too Late“ – Morgen ist zu spät. Für die Klimaschützer ist die 1,5-Grad-Grenze des Pariser Klimaabkommens ein Kompromiss, an den sich zu halten das Mindeste ist und überlebensnotwendig für alle, die bereits heute unter den Folgen der Klimakrise leiden. Auf der Themenliste der Demonstranten stehen auch der Ausbau erneuerbarer Energien, der zu langsam voranschreite, und die Mobilitätswende. „Während der ÖPNV unzuverlässig, teuer und schlecht ausgebaut ist, wird immer noch auf Autobahnen als Lösung gesetzt“, kritisieren die Klimaschützer.

Auch in Herrenberg war was los

Noch eine weitere von rund 250 in Deutschland für den 3. März angemeldeten Demos fand in Herrenberg statt: „There is no planet B“, „Ice has no agenda, it just melts“, „This planet is getting hotter than my boyfriend“ und „Grünkohl statt Braunkohle“ waren einige der Slogans auf den Plakaten, die vor allem die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur „Fridays for Future“-Demo mitgebracht hatten.

Rund 150 Menschen, darunter auch Vertreter der Regionalgruppe von „Omas und Opas for Future“, waren auf dem Bahnhofsvorplatz zusammengekommen, um ihrem Drängen nach konsequenterem Klimaschutz Ausdruck zu verleihen. Schon allein in der Startzeit steckte jede Menge Symbolkraft: Um „fünf nach zwölf“ griff mit der siebzehnjährigen Annalena Ahlert die erste Vertreterin von „Fridays for Future“ zum Mikrofon: Die Uhrzeit spiegele die drängende Zeit wieder, die zum Handeln bleibe, um das Ziel, die Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5 Grad zu begrenzen, noch zu erreichen. Angesichts des aktuellen politischen Werbens für neue Kompromisse betonte auch sie: „Der Pariser Klimavertrag ist bereits der Kompromiss.“