Tommy Haas musste in Paris aufgeben. Foto: dpa

Für Tommy Haas ist es am Dienstag in Paris ganz bitter gekommen. Nach nur 22 Minuten musste der Tennis-Altmeister wegen neuerlichen Problemen mit der rechten Schulter aufgeben. Philipp Kohlschreiber kam dagegen sicher weiter.

Für Tommy Haas ist es am Dienstag in Paris ganz bitter gekommen. Nach nur 22 Minuten musste der Tennis-Altmeister wegen neuerlichen Problemen mit der rechten Schulter aufgeben. Philipp Kohlschreiber kam dagegen sicher weiter.

Paris - Nach nur 22 Minuten waren die French Open 2014 für Tommy Haas vorbei: Neuerliche Probleme in der lädierten rechten Schulter stoppten den Tennis-Routinier und zwangen ihn am Dienstag zur frühzeitigen Aufgabe seines Erstrundenmatches gegen den Esten Jürgen Zopp. „Das war ein Schock für mich. Ich habe was gespürt in der Schulter und auch was gehört“, berichtete Haas und will „die tickende Zeitbombe“ am Mittwoch bei einem Arzt am Chiemsee checken lassen. Ein sofortiges Karriereende schloss er vorerst jedoch aus - falls er nicht operiert werden muss: „Dann ist es sowieso vorbei.“

Philipp Kohlschreiber zog mit dem Schwung des Turniersieges von Düsseldorf zuvor sicher in die zweite Runde von Paris ein. Der Augsburger gewann 7:5, 6:4, 6:1 gegen den Spanier Pere Riba.

„Das war definitiv ein gutes Stück Arbeit in den ersten zwei Sätzen“, sagte Kohlschreiber anschließend. Als erster der acht deutschen Herren in der Einzelkonkurrenz kam am Montag Tobias Kamke weiter, nach Benjamin Becker und Andreas Beck schied auch Daniel Brands aus. Der vom Pfeifferschen Drüsenfieber genesene Deggendorfer verlor 6:4, 6:4, 2:6, 3:6, 4:6 gegen den Österreich Andreas Haider-Maurer.

Haas schien an einem kühlen, grauen Mai-Tag auf einem guten Weg gegen Außenseiter Zopp - bis der 36-Jährige beim Stand von 5:2 und 30:30 nach einer Vorhand den Schläger fallen ließ und vor Schmerzen das Gesicht verzog. Haas ließ den Physiotherapeuten auf Platz 3 kommen und beriet sich mit ihm. Zunächst wollte es der Viertelfinalist des Vorjahres noch einmal versuchen, entschloss sich trotz der Anfeuerungen der Zuschauer aber zur Aufgabe.

„Die Vorhand ist das Schlimmste. Ich habe bei einem bestimmten Schlag keine Kraft mehr“, erläuterte Haas in einer hastig einberufenen Stehrunde. Zuletzt habe er wieder gut trainieren können, nun fühle sich die Schulter an, „als würde ich da 50 Kilo mitschleppen“. Bereits beim Masters-Turnier in Rom musste der 18. der Weltrangliste jüngst im Viertelfinale aufgeben, davor plagten ihn auch in München Beschwerden. Nur: Solange der einstige Weltranglisten-Zweite immer noch hier und da gut mitspielen kann, möchte er nur ungern aufhören.

Auf dem gleichen Platz musste Kohlschreiber zuvor zwei Sätze lang ordentlich gegen Riba arbeiten, ehe er den Widerstand der Nummer 84 der Welt gebrochen hatte. Nach dem Erfolg in Düsseldorf gelang Kohlschreiber die Umstellung auf die neue Aufgabe immer besser. „Ich glaube, dass ich in dem Turnier sehr gut angekommen bin. Natürlich ist nach dem Sieg ein bisschen was abgefallen, das hat ein, zwei Tage gedauert“, bekannte Kohlschreiber. Sichtbare Zeichen waren für ihn die anfängliche Fehlerquote und die nicht so spritzige Beinarbeit.

An ein mögliches Drittrunden-Match gegen Wimbledonsieger Andy Murray mochte Kohlschreiber noch nicht denken, nächster Gegner des Weltranglisten-24. ist sein Düsseldorfer Halbfinal-Kontrahent Denis Istomin aus Usbekistan. „Gegen ihn habe ich immer noch eine 1:4-Bilanz“, warnte der zweimalige Achtelfinalist von Paris.

Auch dort verzichtet er auf die Dienste seines bisherigen Trainers Markus Wislsperger und lässt sich von Manager Stephan Fehske betreuen. Wie es nach der momentanen Auszeit in der Trainerfrage weitergeht, wird nach den French Open entschieden. „Ich will alles ein bisschen auf eigene Beine stellen“, betonte der 30-Jährige und nannte „einfach ‚n Gefühl“ als Grund für seine Entscheidung. Zudem soll ihm ein PR-Berater helfen, sich in der Öffentlichkeit besser darzustellen als manchmal in der Vergangenheit.

Eine weitere Überraschung in Paris blieb auch am Dienstag nicht aus. Die Weltranglisten-Zweite Li Na aus China, 2011 Siegerin am Bois de Boulogne, verlor 5:7, 6:3, 1:6 gegen die Französin Kristina Mladenovic. Nach dem Aus von Stan Wawrinka sind damit beide Australian-Open-Sieger schon in Runde eins draußen. Nie zuvor flogen zwei Champions beim nächsten Grand-Slam-Turnier sofort raus.