Der Platz an der Konrad-Kocher-Schule ist als Treffpunkt in der Diskussion. Foto: factum

Die Ditzinger Jugendgemeinderäte wünschen sich ein Freizeitgelände. Daran sind schon Generationen vor ihnen gescheitert.

Ditzingen - Wo kann in der Stadt ein Treffpunkt für Jugendliche geschaffen werden? Zentral gelegen sollte die Fläche schon sein, nach 22 Uhr nutzbar, vielleicht mit einer Grillstelle versehen, und am besten natürlich mit einer entsprechenden Infrastruktur, also Toiletten. Vielleicht auch noch mit Wasser- und Stromanschluss, vor allem aber mit einer vor Regen geschützten Fläche. „Wir haben versucht, vorbehaltlos an das Thema ranzugehen. Es ist nicht das erste Mal, dass wir uns damit beschäftigen“, sagte der Stadtjugendpfleger Roger König eingangs der Diskussion in der jüngsten Sitzung des Jugendgemeinderats. Der Oberbürgermeister Michael Makurath fügte im weiteren Verlauf an, man stoße bei der Suche nicht erstmalig auf die Probleme.

Kein neuer Wunsch

In ihrer Sitzung befassten sich die Jugendräte mit dem aktuellen Stand der Überlegungen. Der Jugendgemeinderat hatte die Verwaltung im Februar beauftragt, Flächen im öffentlichen Raum auf ihre Eignung hin zu überprüfen. Das Ergebnis wurde nun diskutiert – am Ende ohne konkretes Ergebnis. Die Jugendlichen wollen sich nun nämlich drei Plätze genauer anschauen, jenen an der Konrad-Kocher-Schule, an der Westrandstraße sowie einen, der an der Siemensstraße gelegen ist. Danach wird die Diskussion fortgesetzt.

Der Wunsch der Ditzinger Jugend ist nicht neu, bisher wurde er allerdings nicht erfüllt: Nicht, weil die Beteiligten nicht gewollt hätten, sondern weil es an einer adäquaten Fläche fehlte, die allen Anforderungen entsprochen hätte. Die Jugendlichen wollen auch spät abends laut sein können, doch auch Anwohner und ihre Anliegen sollen geschützt sein.

Freizeitplatz oder Partyzone?

In der Debatte ging es allerdings zunächst er noch darum zu klären, wie er genutzt sein wird: Soll es ein Platz werden, der für Treffen der Jugendlichen geeignet ist, oder soll er zugleich ein Partygelände sein, der also Musik und Unterhaltung bis nach 22 Uhr ermöglicht? „Beides unter einen Hut zu bringen“, so legten der Oberbürgermeister Michael Makurath und der Stadtjugendpfleger Roger König dar, „ist fast nicht möglich.“

Des Lärms wegen müsste es sich bei dem Partygelände um einen Innenraum handeln. In diesem Kontext warben die Jugendlichen dann nicht nur unter ihresgleichen, sondern auch bei der Verwaltung dafür, das Jugendhaus grundsätzlich wieder stärker ins Bewusstsein der Jugendlichen zu rücken. Gleichwohl ist auch dort die Zahl der Veranstaltungen bis maximal 24 Uhr nach einem Anwohnerstreit und einem entsprechenden Gerichtsurteil auf maximal zwölf Veranstaltungen im Jahr begrenzt.

Für ein Gelände im Außenbereich favorisiert die Verwaltung das Areal an der Konrad-Kocher-Schule. Denkbar, aber noch nicht abschließend geklärt ist eine Kombination aus Freizeitgelände und Skaterpark. Den Jugendräten liegt ein entsprechender Antrag von zwei Jugendlichen auf Einrichtung einer solchen Anlage vor. Darüber soll ebenfalls in der nächsten Sitzung diskutiert werden.