Ein beschädigtes Spiel- und Sportgerät kann durchaus gefährlich sein Foto: privat

Mit Beginn der warmen Jahreszeit werden Spielplätze in kurzen Abständen auf ihre Sicherheit überprüft. Das ist auch nötig, weil dann auch die Zerstörungswut zunimmt.

Es ist ein Ärgernis, das seit Jahren zunimmt: Nicht jeder geht mit den städtischen Spiel- und Freizeitanlagen pfleglich um. So hat uns einer unserer Leser kürzlich Fotos zugeschickt. Eines zeigt die Reste von Essensverpackungen beim Bolzplatz am Schulzentrum, das andere einen kaputten Balancierbalken auf dem Sportgeräteplatz am Wohnwagenstellplatz. „Die Feder vom Sport-/Spielgerät springt jeden Augenblick aus der Abdeckung. Falls ein Kind danebensteht, könnte das sehr schlimm enden“, so der Leser, der sich zeitgleich auch ans Rathaus gewandt hat.

Und das hat schnell reagiert: „Der Bauhof hat den Balancierbalken schon am Dienstag gerichtet“, erklärt der städtische Bauamtsleiter Dieter Wanner auf Nachfrage. Überrascht ist er weder von dem Müll noch von dem kaputten Gerät. „Erst vor drei oder vier Wochen wurde einer der Stepper beschädigt; der musste demontiert werden, weil er nicht mehr sicher war.“ Sicher ist dagegen Wanner, dass das keine normale Abnutzung war: „Das ist nicht von allein passiert.“

Zunahme in den Abend- und Nachtstunden

Derartige Probleme tauchen laut Wanner vor allem in der warmen Jahreszeit auf. Dass es dieses Jahr schon früher losging, dürfte mit dem ungewöhnlich schönen Wetter im März zu tun haben. Der Bauamtsleiter glaubt auch nicht, dass es während der normalen Betriebszeiten zu Vandalismus oder Vermüllung kommt. „Das passiert meistens in den späten Abendstunden.“ Der Mehrgenerationenparcours in Marbach sei in den letzten Amtsjahren des Ex-Bürgermeisters Herbert Pötzsch, also vor neun oder zehn Jahren, installiert worden. „Man hat damals überlegt, wo die Anlage entstehen soll, und hat sie dann bewusst nicht ganz vorne platziert, weil ja nicht jeder möchte, dass er beim Training beobachtet wird“, erinnert sich der Bauamtsleiter. Dennoch habe es in den ersten Jahren keine Probleme gegeben, auch nicht mit Schülern, die die Anlage während der Pausen nutzten. „Wenn eine soziale Kontrolle da ist, passiert nichts“, ist er überzeugt.

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Auch Müll ist ein Problem

Der Vandalismus sei aus zwei Gründen sehr ärgerlich: „Zum einen kostet das Geld, zum anderen kann es wegen der Lieferfristen lang dauern, bis ein Spiel- oder Sportgerät, das nicht mehr verkehrssicher ist und auch nicht repariert werden kann, ersetzt wird.“

Nicht nur an der Poppenweilerstraße gebe es solche Vorfälle. Weitere Hotspots seien die beliebte Freizeitanlage am Galgen, ebenfalls vermehrt in der warmen Jahreszeit und in den Abend- und Nachtstunden, und die Freizeitanlage bei der Gemeindehalle in Rielingshausen. „Die wird immer wieder zum Grillen aufgesucht, die Leute schleppen Bierkästen heran, und da wurde auch schon mal ein Klohäuschen umgeschmissen – samt Inhalt“, erklärt Wanner.

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Müll dagegen sei überall ein Thema, nicht nur an Spielplätzen und Freizeitanlagen. „Dabei haben wir im Stadtgebiet über 300  Mülleimer, aber manchen Leuten ist der Weg zum nächstgelegenen offenbar trotzdem zu weit“, ärgert er sich.

Sicherheit wird regelmäßig kontrolliert

Was die Sicherheit der insgesamt „etwa 35 bis 40 Spielplätze im Stadtgebiet“ – dazu gehören auch die von Kindergärten – angehe, so würde diese regelmäßig von einer dafür beauftragten Firma überprüft. „Wir selber könnten das gar nicht mehr leisten.“ Im Winter gebe es nur alle vier Wochen eine Sichtkontrolle, in der Hauptsaison finde diese aber wöchentlich statt. Hinzu komme Anfang April eine intensivere Prüfung, bei der beispielsweise kontrolliert werde, ob die Hölzer von Schaukeln angefault seien.

Wie hoch die Kosten für die Vandalismus- und Müllbeseitigung sind, kann Wanner nicht sagen. Aber der jährliche Unterhalt der Spielplätze koste etwa 100 000 Euro.