Die Kletterwand auf dem Wasen – mit Erklärung, wie es besser geht. Foto: 7aktuell.de/Gerlach

Am Rand des Wasen gibt es ein Trendsportfeld, das noch bis 4. September geöffnet ist. Vor allem abends wird es genutzt. Wie es weitergeht, ist aber offen.

Stuttgart - Gegen Abend füllt sich das neuangelegte Areal am nördlichen Ende des Wasengeländes bei der König-Karls-Brücke mit Sportbegeisterten. Auf der Anlage des sogenannten Wasen Sport Sommers sind vor allem die Trendsportinstallationen beliebt wie die Klettersportart Bouldern, Seiltanz – Slacklinen genannt – oder der Fahrradparcours. Der 12-jährige Janni und sein 10-jähriger Bruder Matthaios hangeln sich an der Boulderwand hoch. „Wir haben das hier eigentlich nur durch Zufall entdeckt“, sagt Michaela Dufner, die Mutter der beiden. „Besonders prickelnd finde ich es hier nicht. Die Stadt hätte das Geld lieber direkt in die Jugendarbeit stecken sollen“, sagt die 39-jährige Bad Cannstatterin.

 

Kostenlose Kurse

Anderer Ansicht ist der 16-jährige Gustav Gretstad. Voller Elan schwingt er sich mit seinem Mountainbike über den Streckenparcours: „Ich finde die Anlage toll, das ist eine super Gelegenheit, ein bisschen Sport zu machen.“ Auf dem Fußballfeld kickt Daniel Rohleder mit dem Volleyballnachwuchs vom TB Cannstatt. Normalerweise ist um 18 Uhr montags Training auf dem Beachvolleyballfeld, nur ist dieses Mal der Trainer krank. „Für unseren Sportverein ist das eine super Möglichkeit, auf Sand und mit Stoffnetz richtigen Beachvolleyball zu spielen“, sagt der 18-jährige Ersatzcoach, „deshalb stehen wir voll hinter dem Projekt.“ An allen Wochentagen finden abends kostenlose Kurse im Mountainbiken, Tischtennis, Slackline und Tanzen statt, denn das städtische Projekt „Sport im Park“ ist für den neuen Trendsportpark mit eingebunden.

Ob es Neuauflage gibt, wird im Herbst entschieden

Auch die 24-jährige Maria Müller ist begeistert und probiert mit ihrem Freund eine der wetterfesten Tischtennisplatten aus: „Wir haben extra alles dabei, zum Tischtennis- und Federballspielen.“ Die beiden wohnen nicht direkt in Bad Cannstatt, sondern sind aus der Stuttgarter Umgebung hergekommen. Sportfans aus dem ganzen Stadtgebiet anzuziehen war auch das erklärte Ziel des Vorhabens Wasen Sport Sommers, sagt Andreas Mündörfer, Leiter der Bewegungsförderung und Sportentwicklung Stuttgart. „Es freut uns sehr, dass wir sogar teilweise Anfragen von Schulen aus 40 Kilometern Entfernung bekommen, die das Trendsportgelände für einen Ausflug nutzen wollen“, sagt Mündörfer. Noch bis zum 4. September steht der Sportpark auf dem Wasen. „Die Bilanz ist insgesamt sehr positiv“, so der Leiter. Der Park werde von der Bevölkerung angenommen und man habe glücklicherweise keine Probleme mit Vandalismus an der unbeaufsichtigten und komplett frei zugänglichen Anlage. Ein endgültiges Fazit zum rund 80 000 Euro teuren Projekt wird es erst im Herbst geben. Dabei wird entschieden, ob es im nächsten Jahr eine Neuauflage des Wasen Sport Sommers geben wird. „Wir sind grundsätzlich offen dafür“, sagt der Leiter des Sportamtes Stuttgart, Günther Kuhnigk, der die Anlage Anfang Juni mit eröffnet hat. Eine Neuauflage hänge allerdings auch davon ab, ob die Stadt nochmals Geld dafür bereitstelle, so Kuhnigk.

Die Parcours und Geräte der 3000 Quadratmeter umfassenden Anlage können jeden Tag von 8 bis 21 Uhr genutzt werden. Ausrüstung wie Bälle, Schläger und Mountainbikes müssen selber mitgebracht werden.