Weniger ist mehr: Wasser und Brot statt Schokolade, Wein und Leckereien. Foto: dpa

Immer den Sparfuchs raushängen lassen, ist auf die Dauer auch öde. Man muss sich auch mal gönnen können.

Stuttgart - Selbst gewählter Verzicht? Schön und gut. Aber manchmal darf’s auch ein bisschen mehr sein. Die Menschheitsgeschichte ist trotz aller Not, die bis heute in vielen Teilen der Welt herrscht, von Alters her geprägt von Gier, Überfluss, Maßlosigkeit und Verschwendung. Hier einige besonders herausragende Beispiele aus jüngerer Zeit.

Schokolade

Im Schnitt kostet eine 100-Gramm-Tafel Schokolade in Deutschland zwischen 80 Cent und zwei Euro. Doch alles geht wie immer teurer. So lässt sich der US-Unternehmer Jerry Tothein eine 50-Gramm- Tafel seiner Marke To’ak mit umgerechnet stolzen 212 Euro bezahlen. Ja, die Schoko soll nach Angaben von Experten tatsächlich ziemlich gut schmecken. Aber rechtfertigt das den Preis? Der verwendete Kakao stammt angeblich von einer der letzten Plantagen, wo noch eine alte, robuste Arriba-Sorte wächst. Der Ertrag ist gering – und reicht jedes Jahr nur für einige Hundert nummerierte Tafeln. Ja, dann . . .

Hotelzimmer

Otto Normalverbraucher wird hier nie urlauben: Das President Wilson Hotel am Genfer See in der Schweiz gilt als das teuerste Grandhotel mit der teuersten Suite weltweit. Für eine Nacht blättern steinreiche Promis umgerechnet 62 000 Euro hin. Auf 1800 Quadratmetern bekommen sie dafür unter anderem zwölf Zimmer samt Marmorbädern, Whirlpool und Dampfbad. Ein eigenes Fitnessstudio, eine Bibliothek, ein privater Aufzug, ein Billardtisch und eine private Terrasse sind nur ein paar der Annehmlichkeiten, die die Suite zu bieten hat. Nicht übel!

Wein

Wer auf der Suche nach der derzeit teuersten Flasche Wein der Welt ist, muss nach Dubai reisen: Am Flughafen bietet der Spirituosenhändler Le Clos den gefeierten Château Margaux 2009 in einer der seltenen, zwölf Liter fassenden Balthazar-Flaschen an. Nur dreimal wurde der edle Tropfen, der von der französischen Halbinsel Médoc bei Bordeaux stammt, in diese Flaschengröße abgefüllt. Jede kostet umgerechnet 143 000 Euro – was sie auch zum Sammlerobjekt macht. Der Château Margaux 2009 ist allerdings lediglich der teuerste Wein, der in einem Geschäft zum Kauf angeboten wird. Bei Auktionen wird zum Teil deutlich mehr geboten. Eine der teuersten Standard-Einzelflaschen ist ein Château Lafite aus dem Jahr 1787: Der US-Verleger Malcolm Forbes ersteigerte sie 1985 bei Christie’s für umgerechnet rund 150 000 Euro.

Auto

Okay, für das Geld könnte man locker 200 VW Golf kaufen. Aber was soll’s. Der Lamborghini Veneno hat 6,5 Liter Hubraum, 750 PS unter der Haube, fegt mit bis zu 355 Stundenkilometern über die Straße und hat eine spektakuläre Karbon-Karosserie: Da kann man doch mal drei Millionen Euro plus Steuern springen lassen, was den exklusiven Sportwagen zum vermutlich teuersten Auto der Welt macht. Gebaut wurden allerdings nur drei Autos. Die aber waren quasi in Sekundenschnelle verkauft, allesamt an Kunden außerhalb Europas, wie der italienische Automobilhersteller mitteilte.

Hochzeit

Kaum zu glauben! Manche Promis geben für ihre Hochzeit ein Vermögen aus, obwohl sie oft wenige Jahre später wieder geschieden sind. In China etwa hat ein Brautpaar in seine Hochzeit umgerechnet stolze 29 Millionen Euro investiert. Im Oktober 2015 gab Model, Schauspielerin und Sängerin Angela Yeung, genannt Angelababy, ihrem Langzeitfreund, dem Schauspieler Huang Xiaoming, das Ja-Wort – und ließ sich nicht lumpen. 2000 Gäste waren zur Feier geladen. Natürlich in einer prunkvollen Schloss-Atmosphäre mit riesigen Blumenwänden. Zuvor hatte es bereits eine Vor-Hochzeits-Show in Paris gegeben – inklusive maßgeschneidertem Dior-Brautkleid und einem 1,5 Millionen Euro teuren Diamantring. Zum Vergleich: Als Musiker Paul McCartney im Juni 2002 das Model Heather Mills heiratete, ließ es sich den Spaß 2,5 Millionen Euro kosten. Inzwischen sind sie längst geschieden.

Wohnung

Nicht New York, nicht Dubai, nicht Tokio: Die derzeit teuerste Wohnung ist in Europa zu finden. Und zwar im Fürstentum und Steuerparadies Monaco an der Riviera. Das Premium-Penthouse-Apartment im 170 Meter hohen Wohnhochhaus Tour Odéon, das im April 2015 eröffnet wurde, kostet gut 300 Millionen Euro. Dafür ist es dann aber auch immerhin 3300 Quadratmeter groß, hat mehrere Badezimmer und spektakuläre Balkone. Das Highlight jedoch ist eine Rutsche, die von den obersten Etagen in einen gigantischen Swimmingpool mündet.