Teilnehmer mit Lehrkräften der Ausbildung für den Betreuungsdienst Foto: DRK

Im Katastrophenfall brauchen auch Unverletzte umfangreiche Hilfe. Dafür hat das Deutsche Rote Kreuz in Sindelfingen Freiwillige geschult.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat die Erfahrungen aus den Einsätzen beim Ahrtal-Hochwasser mit in seine Ausbildung für DRK-Freiwillige im Betreuungsdienst aufgenommen. Der Betreuungsdienst ist neben den Sanitätsdiensten, die sich um Verletzte und Kranke kümmern, Aufgabe der rein ehrenamtlich tätigen DRK-Bereitschaften und versorgt speziell unverletzte Menschen, die infolge von Katastrophen und ähnlicher Schadensfälle quasi vor dem Nichts stehen. Er unterstützt dabei den DRK-Suchdienst bei der Suche nach Vermissten und der Zusammenführung von Familien.

Manche Menschen stehen von heute auf morgen vor dem Nichts

Denn die Flutkatastrophe im Ahrtal habe gezeigt, so das DRK im Kreis Böblingen in einer Pressemitteilung, dass neben der Versorgung der Verletzen vor allem die rasche und effektive Hilfe für unverletzte Schadensopfer wichtig sei. Wie im Ahrtal sind nach Katastrophen und ähnlichen Schadensereignissen viele Menschen infolge von Gebäudeschäden obdachlos und somit schutzlos Wetterunbilden wie Regen und Kälte ausgeliefert. Verlassen können sie den Schadensort aus eigener Kraft oft nicht, die Versorgung mit Lebensmitteln und Trinkwasser kann schwierig werden.

Deshalb ist nun unter der Leitung von den Ausbildern Hans-Albert Binder, Markus Kohlbecker und Diana Widmaier und organisiert von Kreisbereitschaftsleiterin Birgit Bux beim DRK Sindelfingen eine Betreuungsdienst-Ausbildung mit entsprechenden Inhalten angeboten worden. 20 Freiwillige haben an der mehrgliedrigen Schulung teilgenommen und dafür drei Wochenenden geopfert.

Sammelstellen und Notunterkünfte müssen eingerichtet werden

Auf dem Lehrplan standen Themen wie das Einrichten einer Sammelstelle für Betroffene, ihre erste Versorgung in einer Betreuungsstelle, das Vorbereiten von Notunterkünften, die Zubereitung und Ausgabe von Essen, Kleidung und Hygieneartikeln in Krisensituationen bis hin zur psychologischen Betreuung. Als Prüfung gab es zum Kursabschluss eine Übung, in der das erworbene Wissen praktisch anzuwenden war. „Alle Kursteilnehmer stellten ihr neu erworbenes Wissen erfolgreich unter Beweis und sind stolz darauf“, heißt es von Seiten des DRK, „denn das Wissen ist auch bei der Betreuung von Menschen außerhalb von Katastrophen im Alltag, zum Beispiel von gebrechlichen und damit auf Hilfe angewiesenen Menschen, wichtig und hilfreich.“

Von allen Beteiligten wurde die neu konzipierte Ausbildung so positiv bewertet, dass schon im Juni dieses Jahres eine weitere Ausbildung angeboten werden soll.