Das Freistoßspray sorgt weiterhin für Zündstoff. Foto: dpa

Die Kontroverse um das Freistoß-Spray ebbt nicht ab. Ein TÜV-Gutachten beanstandet das Produkt des Argentiniers Silva. Der DFB soll mit alternativen Lieferanten im Gespräch sein. Der argentinische Erfinder droht mit Klage wegen Patentverletzung.

Die Kontroverse um das Freistoß-Spray ebbt nicht ab. Ein TÜV-Gutachten beanstandet das Produkt des Argentiniers Silva. Der DFB soll mit alternativen Lieferanten im Gespräch sein. Der argentinische Erfinder droht mit Klage wegen Patentverletzung.

Buenos Aires/Berlin - Der Erfinder des Freistoß-Sprays hat rechtliche Schritte angekündigt, sollte der Deutsche Fußball-Bund ein ähnliches Produkt von einem anderen Produzenten verwenden. „Wenn jemand ein Spray deutscher Herkunft anbringen will, wird er schwere Probleme haben, da wir geschützt sind“, sagte der Argentinier Pablo Silva am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa. Das Patent seines Produkts sei in ganz Europa gültig, sowohl für die Formel als auch für das Anwendungsprinzip. Am Montag wolle er konkrete Schritte mit seinen Rechtsanwälten besprechen.

„Wenn der DFB das Spray eines anderen Anbieters nutzt, werden wir dagegen klagen“, hatte Silva zuvor auch der „Bild am Sonntag“ erklärt. Am Freitag war bekannt geworden, dass laut eines Gutachtens des TÜV Rheinland das Spray wegen einer möglichen gesundheitlichen Gefährdung in Deutschland und EU-weit nicht benutzt werden darf.

Silva bestritt, dass das Spray Parabene enthalte, wie der TÜV mitgeteilt hatte. Parabene sind für Kosmetikprodukte in Deutschland verboten. Silva sagte der dpa ferner, der TÜV Rheinland habe von den Fabrikanten kein Probeexemplar bestellt. Der DFB teilte schon am Freitag mit, dass man unabhängig von dem Gutachten bereits seit Wochen mit anderen Anbietern in Gesprächen sei, „um nach Alternativen zu dem kostenintensiven Import aus Argentinien zu schauen“. Silva erklärte hingegen, der Spray habe einen international einheitlichen Preis von sechs Dollar.

Das von Silva patentierte Produkt war bei der Fußball-WM in Brasilien verwendet worden. Seit dieser Saison wird der Schaum schon in Europapokal- und EM-Qualifikationsspielen angewendet. Auch die Premiere League sowie die französische und die spanische Liga übernahmen das Spray in ihren Turnieren. Silva erklärte, all diese Verbände kauften das Produkt direkt bei den Produzenten und hätten bislang keinerlei Beschwerden mitgeteilt. Nach bisherigen DFB-Planungen soll das weiße Spray vom 8. Spieltag (18./19. Oktober) an in der Bundesliga benutzt werden. Auch für die 2. Runde des DFB-Pokals Ende Oktober ist der Einsatz vorgesehen.