Museumsleiterin Steffi Cornelius und Hans Weil vom Förderverein des Freilichtmuseums freuen sich über neue Gesichter, die sich in die Museumsarbeit einbringen. Foto: Kerstin Dannath Foto:  

Helfende Hände sind herzlich willkommen: Der Förderverein des Freilichtmuseums in Beuren sucht ehrenamtliche Helfer für verschiedene Teams – unter anderem gibt es eines mit Laienschauspielern.

Steffi Cornelius hat einen Wunsch: „Es hört sich vielleicht etwas ungewöhnlich an, aber wir sind dringend auf der Suche nach einem jungen Mann, der sich vorstellen kann, als jugendlicher Liebhaber zu fungieren“, erklärt die Leiterin des Freilichtmuseum des Landkreises Esslingen in Beuren. Ihr Anliegen hat indes einen simplen Hintergrund: Das ehrenamtliche Team „Gespielte Geschichte“ vom Förderverein des Freilichtmuseums lässt mit kurzen Szenen Haus- und Bewohnergeschichten lebendig werden – und es mangelt an Laienschauspielern, vor allen Dingen jüngeren Alters.

Der Förderverein zählt 1100 Mitglieder

Seit der Einweihung des Freilichtmuseums in Beuren 1995 unterstützt der Förderverein, der bereits ein Jahr früher ins Leben gerufen worden war, das Museum finanziell und trägt zudem wesentlich zur Belebung des idyllischen Museumsdorfs am Fuße der Schwäbischen Alb bei. Mit 130 Mitgliedern gestartet, ist die Zahl der Mitgliedschaften laut dem Vorsitzenden Hans Weil aus Köngen auf aktuell 1100 angewachsen. Auch über die Coronapandemie sei man einigermaßen gut gekommen. Hinter 60 Prozent der Mitgliedschaften steckten ganze Familien, womit die Zahl der Unterstützer schätzungsweise auf rund 3000 Personen steige. „Und davon sind 150 Menschen aktive Mitglieder“, sagte Weil bei einem Pressegespräch. Allerdings seien die „Aktiven“ nach nunmehr fast 30 Jahren „auch etwas in die Jahre gekommen“, deswegen seien neue Gesichter mehr als herzlich willkommen.

Denn nicht nur die Laienschauspieler, sondern auch die anderen neun Teams freuen sich über Unterstützung. Die Bandbreite reicht vom Back-, Lädles-, Garten-, Handarbeits- und Genussteam bis hin zum Einsatz hinter den Kulissen. Hier sind das Ausfahr-, ein Informations-, ein Kuvertier- und ein Filmteam aktiv.

Die Ehrenamtsarbeit ist ein wichtiger Baustein

Angefangen hat alles mit dem Lädles-Team, das seit 1997 das Tante-Helene-Lädle, einen historischen Kolonialwarenladen, betreibt. Das engagierte Freiwilligenteam ermöglicht von Anfang April bis Anfang November die durchgängige Öffnung des historischen Ladens im Eingangsbereich während der Öffnungszeiten des Museums. Verkauft werden Produkte mit Nostalgiefaktor: Alblinsen, Muckefuck und Himbeerbonbons, Emaillegeschirr und Seife, Blechspielzeug und Strickliesel sowie Honig und Apfelgelee aus den Museumswiesen. Wie viel Zeit die Ehrenamtlichen investieren wollen, liege aber selbstredend in ihrer eigenen Hand, betonen Weil und Cornelius. „Und es ist auch nicht zwingend eine Mitgliedschaft in unserem Föderverein nötig“, fügt Weil hinzu. Ein wichtiger Baustein der Ehrenamtsarbeit im Freilichtmuseum ist die fachliche Begleitung der einzelnen Teams durch Experten sowie Schulungen und weitere Qualifizierungen der Mitglieder, fügt Cornelius hinzu. So wird etwa das Gartenteam vom hauptamtlichen Museumsgärtner unterstützt – etwa, wenn es um die passende Fruchtfolge in den Gärten geht.

Aktuell ist der Aufbau einer elften Gruppe geplant, die Mitmachaktionen in ausgewählten Häusern anbieten soll. „Dabei soll unserer Museum weiter belebt werden“, erklärt Museumsleiterin Cornelius, die auch stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins ist. Gesucht werden Menschen, die historische handwerkliche Fähigkeiten mitbringen, um in den Häusern Vorführungen anzubieten – oder auch in den alten Küchen den Kochlöffel schwingen.

Für Interessierte ist eine Informationsveranstaltung geplant. Kontakt: info@foerderverein-freilichtmuseum-beuren.de oder telefonisch unter 07 11 / 3 90 24 18 26