Noch ist die genaue Dimension des jüngsten schrecklichen Verbrechens in Freiburg unklar. Acht Männer sitzen in U-Haft, doch es könnten noch einige mehr an der Vergewaltigung einer 18-jährigen Studentin beteiligt gewesen sein. Und wieder wird in der Stadt demonstriert.

Freiburg - Nach der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung einer 18-Jährigen in Freiburg wollen Demonstranten in der Stadt auf die Straße gehen. Während die rechtspopulistische AfD für Montagabend zu einer Versammlung aufrief, wollen Gegendemonstranten vor einer Instrumentalisierung des Verbrechens warnen.

Nach einem Disco-Besuch soll die junge Frau in der Nacht zum 14. Oktober von mehreren Männern vergewaltigt worden sein. Die Polizei meldete inzwischen acht Festnahmen. Gegen sieben Syrer im Alter von 19 bis 29 Jahren und einen 25 Jahre alten Deutschen bestehe dringender Tatverdacht, hieß es. Eine 13-köpfige „Ermittlungsgruppe Club“ arbeitet mit dem Landeskriminalamt (LKA) in Stuttgart zusammen. Die Polizei hält es für möglich, dass es weitere Täter gibt.

Die Tatverdächtigen sollen den Behörden bereits bekannt sein

Das Opfer hatte seinen Angaben zufolge in einer Freiburger Diskothek mit einer Freundin gefeiert und von einem unbekannten Mann ein Getränk erhalten. Gegen Mitternacht habe die Frau den Club mit dem Mann verlassen. Durch eine unbekannte Substanz, die dem Getränk beigemischt wurde, sei sie wehrlos gewesen. In einem nahen Gebüsch kam es dann nach Darstellung der Frau zu einem sexuellen Übergriff durch einen der mutmaßlichen Täter. Nach ihm sollen sich auch seine Begleiter an ihr vergangen haben.

Die Tatverdächtigen sollen den Behörden wegen anderer Straftaten bereits bekannt sein. Die meisten von ihnen lebten in Flüchtlingsunterkünften in und um Freiburg, hieß es.

Die rund 230 000 Einwohner zählende Stadt war schon nach dem Mord an einer Studentin vor rund zwei Jahren in die Schlagzeilen geraten. Deswegen war ein junger Flüchtling festgenommen und im März verurteilt worden. Die damalige Tat sowie weitere Verbrechen in und um Freiburg hatten überregional eine Debatte über die deutsche Flüchtlingspolitik ausgelöst. Dies wiederholt sich nun.