Aspachs Dominik Widemann (links) im Kopfballduell mit Freibergs Volkan Celiktas, der kurz vor Schluss den Siegtreffer für den SGV erzielte. Foto: avanti

Die Sonnenhof-Elf verliert im wfv-Pokal zum dritten Mal seit 2014 in Freiberg. Der SGV gewinnt 2:1 (0:1).

Freiberg - Es gibt so einige Leute aus dem Umfeld von Fußball-Regionalligist SG Sonnenhof Großaspach, denen sträuben sich schon die Nackenhaare, wenn sie nur den Namen Freiberg hören. Der Kreis dieser Menschen dürfte seit Mittwochabend noch etwas größer sein. Denn zum dritten Mal seit 2014 unterlag die Fautenhau-Elf im wfv-Pokal beim Oberligisten SGV Freiberg. Und das auch noch vollkommen unnötig, da man die Partie gleich mehrfach hätte entscheiden können, bevor die Platzherren das Ruder noch zum 2:1 (0:1) herumrissen.

Denn 70 Minuten lang deutete vieles darauf hin, dass sich die Aspacher im Duell zweier neu zusammengewürfelter Mannschaften durchsetzen würden. Spätestens nach dem Führungstreffer in der 17. Minute hatte die Mannschaft das Spiel weitgehend im Griff. Nach einer Ecke stieg Marvin Cuni hoch und köpfte den Ball erstaunlich unbedrängt in die Maschen. Die Freiberger kamen in der ersten Hälfte hingegen nur einmal wirklich gefährlich vor das Gästetor, als David Müller den Ball nach einem Gewühl im Strafraum auf Christian Mauersberger ablegte, dieser aber mit seinem Schuss an SG-Keeper Oliver Schnitzler scheiterte. Die Freiberger hingegen mussten zweimal tief durchatmen: In der 32. Minute landete nach einem langen Abschlag ein Lupfer von Cuni neben dem leeren Tor, und Sekunden vor dem Pausenpfiff schoss erneut Cuni – der auffälligste Aspacher Spieler – aus rund zehn Metern drüber.

Nach dem Wechsel hatte zunächst der SGV die erste Großchance, doch ein Treffer von Marco Grüttner wurde wegen Abseits abgepfiffen. In der 67. und 69. Minute hätte die SG die Partie aber entscheiden müssen. Zunächst setzte Marvin Cuni einen Kopfball neben den Kasten, dann verfehlte Ken Gipson völlig frei aus nicht einmal zehn Metern das Freiberger Tor. „Wir hatten drei Überzahlsituationen in Serie direkt vor dem 1:1 und insgesamt sechs hochkarätige Chancen, machen aber nur ein Tor“, ärgerte sich SG-Coach Hans-Jürgen Boysen. Denn direkt im Gegenzug nach Gipsons Fehlschuss spielte Jonathan Zinram einen Traumpass auf Flamur Berisha, den dieser zum Ausgleich nutzte. Dabei hatte Freibergs Trainer Evangelos Sbonias die beiden erst gut zehn Minuten zuvor eingewechselt. „Händchen, Glück – wie man’s nimmt. Bei der hohen Belastung müssen sich die Jungs die Positionen halt teilen. Wenn sie dann so zur Stelle sind, ist das natürlich überragend“, freute sich der Coach.

Zumal Zinram auch den Siegtreffer vorbereitete. Als in der 89. Minute alle schon mit einer Verlängerung rechneten, zog er einen Freistoß diagonal in den Aspacher Strafraum, wo Volkan Celiktas den Ball zum 2:1 köpfte – ein Treffer, bei dem SG-Keeper Oliver Schnitzler wohl auf der Linie hätte bleiben müssen. So aber rannten seine Kollegen auch die fünfminütige Nachspielzeit an, ohne noch eine echte Torchance herauszuspielen. „Wenn man gegen einen besseren Gegner ausscheidet, muss man das akzeptieren. Aber heute ärgere ich mich maßlos über die Art und Weise, wie wir verloren haben“, bilanzierte Hans-Jürgen Boysen. Dagegen freute sich Evangelos Sbonias „für jeden meiner Jungs, dass sie sich heute für die Arbeit belohnt haben. Jetzt müssen wir aber erst einmal einige zusammenflicken für Samstag.“ Da empfängt der SGV um 14 Uhr in der Liga den 1. CfR Pforzheim. SGV Freiberg:
Burkhardt – Ikpide, Celiktas, Hoffmann – Grupp (59. Zinram), Müller, Alimler (91. Nkansah), Thermann, Mauersberger (94. Buhovac) – Salz (59. Berisha), Grüttner. SG Sonnenhof Großaspach:
Schnitzler – Sirigu, Diakite, Gipson, Brändle – Jüllich, Owusu (75. Ferdinand), Schiek (67. Leist), Cuni, Gerezgiher (90. Anhölcher) – Widemann (90. Meiser).