Zwei Kopfbälle von Marco Pischorn (links) sind über das Tor gegangen. Foto: Archiv (avanti)

Der Oberligist verliert mit 0:1 (0:1) beim SV Spielberg und hat damit die letzten Aufstiegschancen verspielt.

Freiberg - Wirklich daran geglaubt, dass man den zweiten Platz in der Fußball-Oberliga und damit die Aufstiegsrelegation doch noch erreichen könnte, hatte beim SGV Freiberg wohl niemand mehr. Dennoch war Trainer Ramon Gehrmann nach dem 0:1 (0:1) beim SV Spielberg so enttäuscht, dass er entgegen seiner ursprünglichen Planungen doch am Pfingstmontag Training ansetzte. „Natürlich war der Zug vorher praktisch schon abgefahren und natürlich waren wir durch viele Verletzungen geschwächt. Aber die Spieler tragen immer noch das Trikot des SGV Freiberg, und so darf man sich nicht präsentieren. Das war ein hundsmiserabler Auftritt“, fand Gehrmann nach der Partie deutliche Worte.

Nach dem Ausfall von Denis Zagaria stellte der SGV von Dreier- auf Viererkette um. Der eigentlich für die rechte Seite vorgesehene Sven Schimmel verletzte sich dann auch noch beim Aufwärmen, wodurch Morgan Faßbender in die Startelf rutschte. Die Umstellung merkte man im Spiel deutlich. „Wir waren hinten einfach nicht so sicher wie im bisherigen Verlauf der Rückrunde. Und nach vorne haben wir auch nicht viel zustande gebracht“, monierte Gehrmann. Und so kamen die abstiegsbedrohten Spielberger zu einigen Torchancen. „Eine richtig gute Mannschaft hätte uns da vier oder fünf Treffer eingeschenkt.“ Das entscheidende Gegentor in der Nachspielzeit der ersten Hälfte empfand Gehrmann dann aber als „unglücklich“. Zunächst wurde dem SGV eine Riesenchance wegen angeblicher Abseitsstellung von Hakan Kutlu abgepfiffen. „Das war niemals Abseits, ich stand genau auf der Höhe“, sagte Ramon Gehrmann kopfschüttelnd. Im Gegenzug kam dann ein Spielberger Schuss aufs Tor von Pascal Nagel. „Wir haben auf dem Trainingsplatz gespielt, weil man in Spielberg meinte, kurz vor Saisonende den Platz im Stadion neu einsähen zu müssen. Der Ball ist blöd aufgesprungen, wodurch Nagel ihn nur abklatsche konnte“, beschrieb Gehrmann die Szene. Per Abstauber fiel das Tor des Tages.

Der SGV-Coach hatte dann das Gefühl, dass der Schiedsrichter in der zweiten Halbzeit seinen Fehler vor dem 0:1 „wieder gutmachen wollte. Er hat einen für mich klaren Elfmeter gegen uns nicht gegeben.“ Doch die Freiberger konnten diese „Hilfe“ nicht nutzen. „Wir haben außer ein paar Distanzschüssen und zwei Kopfbällen von Marco Pischorn, die knapp drüber gingen, offensiv nichts zustande gebracht“, erklärte Gehrmann. Sein Team hat nun vor dem letzten Spiel gegen Backnang auch theoretisch keine Chance mehr auf Platz zwei.

SGV Freiberg:
Nagel – Gentner, Fausel, Pischorn, Faßbender – Kienast (70. Wojcik), Fossi (84. Seil), Kröner – Kutlu, Tasdelen (46. Muzliukaj), Schiffmann (78. Kunze).