Volles Freibad – voller Parkplatz: An heißen Tagen wird rund um das Freibad Rosental kreuz und quer geparkt, egal ob auf Grünflächen oder Gehwegen. Foto: z

Die Bürger ärgern sich über die Parksituation am Freibad Rosental. An heißen Tagen wird dort kreuz und quer geparkt, auf Gehwegen und Grünflächen. Die Stadt spricht von Ausnahmesituationen und sieht keinen Handlungsbedarf.

Vaihingen - Der Ärger der Anwohner rund um das Freibad Rosental ist groß. Dabei hat die Badesaison in diesem Jahr noch nicht einmal begonnen. An besonders heißen Tagen parken die Badegäste kreuz und quer, auf Grünflächen ebenso wie auf Gehwegen, lauten die Beschwerden. „Dass die nicht noch in die Seen reinfahren, ist alles“, schimpfte ein Anwohner am Donnerstagabend. Der Bürgerverein hatte zur Diskussion über die Parksituation am Freibad eingeladen, rund 25 Bürger und Vertreter von der Stadt, den Bäderbetrieben und der Polizei haben daran teilgenommen. Die Moderation des Abends übernahm Frank Otto Huber, der Vorsitzende des Bürgervereins.

Die Situation am Freibad ist der Stadt wohl bekannt. „Das ist ein Thema, das immer wieder hochkocht“, sagte Bezirksvorsteher Wolfgang Meinhardt. Es handle sich jedoch nur um wenige Tage im Jahr, an denen die Straßen und Gründflächen rund um das Freibad zugeparkt sind. „Im vergangenen Jahr hatten wir 14 Tage, an denen die Besucherzahlen im Rosental überdurchschnittlich hoch waren, im Jahr davor waren es sieben“, bestätigte auch Karin Rudolph von den städtischen Bäderbetrieben.

Wildparker am Freibad haben keine Priorität

Allerdings sei die Situation an anderen Stuttgarter Freibädern nicht anders. Das sah auch Polizeirat Stefan Hartmaier so. „An solchen Tagen ist Freestyle-Parken angesagt“, sagte der Leiter des Reviers Balinger Straße. Einfach alle Falschparker abzuschleppen, wie die Anwohner sich wünschten, ginge nicht so einfach. Erst müsse man versuchen, den Fahrzeughalter ausfindig zu machen. Dafür müsste man ihn im Schwimmbad ausrufen lassen, erklärte Thomas Grab von der Verkehrsüberwachung im Amt für öffentliche Ordnung. „Doch das Freibad im Rosental hat keine Ausrufanlage“, erklärte Rudolph. Darauf habe man aus Rücksicht auf die Anwohner verzichtet. Auch die Wirkung von Strafzetteln und Bußgeldern zweifelte Grab an. „Die einen mag das abschrecken, die anderen nehmen ein Bußgeld in Kauf, wenn sie dafür den ganzen Tag parken können.“

Nachhaltige Wirkung hätten Abschleppaktionen nur dann, wenn sie regelmäßig stattfinden würden. Das könne das Ordnungsamt allerdings am Freibad Rosental nicht leisten. „Dafür fehlen uns die Leute“, sagte Grab. Zudem hätten auch die Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung einmal Feierabend und Wochenende. Danach sei die Polizei für die Kontrollen zuständig. „Auch wir müssen Prioritäten setzen“, sagte Hartmaier. „Grünflächen gehören da weniger dazu als Brandschutzzonen.“ Seien sicherheitsrelevante Flächen zugeparkt, könne man sich aber an die Polizei und die Verkehrsüberwachung wenden. Den Vorwurf, am Freibad seien keine Kontrolleure unterwegs, wies Grab zurück. „Wir haben ein mobiles Beschwerdeteam, das gezielt an den Freibädern eingesetzt wird.“

Bürger wollen Steine, Poller oder Absperrbänder

Die Anwohner schlugen vor, Steine oder Poller auf die Grünflächen zu setzen, um die Autofahrer am Parken zu hindern. Darin sahen die Vertreter der Stadt wenig Sinn. „Wir können nicht jede Grünfläche zupollern“, sagte Anja Neupert vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt. Die Stadt sei „nicht gewillt, am Freibad bauliche Maßnahmen zu ergreifen“, so Neupert.

Ob man nicht Absperrbänder spannen oder freiwillige Bürger als Parkeinweiser beschäftigen könnte, wollten die Anwohner wissen. „Das kann man versuchen, nur gibt es keine Garantie, dass die Leute die Bänder nicht herunterreißen oder durchfahren“, merkte Meinhardt an. Zudem sei es rechtlich schwierig, Privatpersonen als Einweiser zu beschäftigen.

Frank Otto Huber schlug vor, einige Stellen rund um das Freibad als Brandschutzzonen auszuweisen, um die Menschen am Parken zu hindern. „Man müsste prüfen, ob das machbar wäre“, sagte Grab. Die Einrichtung von Anliegerstraßen oder Wohngebietssperren hingegen lehnte er ab. Die Vertreter der Stadt warben um Verständnis: „Die Klagen der Anwohner sind verständlich, aber diese Tage sind Ausnahmesituationen“, sagte Meinhardt.