2021 hat der Internationale Frauentag sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Foto: dpa/Marijan Murat

Ein breites Bündnis von Institutionen fordert anlässlich des Internationalen Frauentags am kommenden Dienstag, 8. März, die Gleich- und Besserstellung für Frauen. In Stuttgart sind den ganzen Tag über an mehreren Orten Aktionen geplant.

Stuttgart - Zum Internationalen Frauentag am 8. März hat sich ein breites Bündnis gebildet, das mit Veranstaltungen, Demonstrationen und Aktionen die wirtschaftliche, politische, soziale und gesellschaftliche Gleichstellung von Frauen einfordert. Das Bündnis umfasst Gewerkschaften, Parteien, Initiativen und Sozialunternehmen. Die Aktivistinnen solidarisieren sich mit Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienstes, die am selben Tag in den Warnstreik treten. Deshalb startet der Internationale Frauen(streik)tag um 10 Uhr im Gewerkschaftshaus an der Willi-Bleicher-Straße.

Aktionen in der ganzen Stadt

Das Mütterzentrum Süd im Gebrüder-Schmid-Weg 13 lädt von 10.30 Uhr an zu einem Internationalen Frauenfrühstück für Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung ein (mit Anmeldung unter Telefon 07 11 / 649 17 56 oder per Mail Info@mueze-stuttgart.de). Im Stadtteil Fasanenhof basteln Frauen um 13 Uhr Demonstrationsplakate. Von 14.30 bis 16 Uhr erinnert der Arbeitskreis Autonome Frauenprojekte Stuttgart mit einer Aktion im Dorotheenviertel an die 139 Frauen, die im Jahr 2020 von ihren Partnern oder Ex-Partnern getötet worden sind. Um 19 Uhr zeigt der Arbeitskreis Sozialdemokratischer Frauen beim Herzog-Christof-Denkmal auf dem Schlossplatz mit einem Flashmob der Hate Speech gegen Frauen eine Rote Karte.

Ab 13 Uhr protestieren die Deutsche Kommunistische Partei und die Kampagne für saubere Kleidung zum Schichtwechsel vorm Katharinenhospital gegen „Covid-19-Lohndiebstahl an Textilarbeiterinnen“. Beim Palast der Republik an der Friedrichstraße 27 setzen sich das Offene Treffen gegen Krieg und Militarisierung sowie die Revolutionäre Aktion Stuttgart um 14.30 Uhr für die Frauenrevolution in Rojava ein. Auf der Königstraße verteilt die Aidshilfe von 11 bis 16 Uhr 1000 Tütchen mit frauenspezifischen Infobroschüren, Kondomen sowie Femidomen und weiteren Materialien.

Iranerinnen wehren sich

Bereits am Samstag, 5. März, hat in Berlin eine globale Konferenz in Präsenz mit Politikern, ehemaligen hochrangigen Amtsträgern, Parlamentariern und Frauenrechtlerinnen über die Rolle der Frauen stattgefunden. Redner aus ganz Europa, den Vereinigten Staaten und islamischen Ländern sowie Tausende von Online-Teilnehmern aus der ganzen Welt schließen sich der Konferenz an, unter anderem auch 1000 Frauen der iranischen Opposition. Veranstalter sind der Verband von Iranischen Frauenvereinen in Europa und das Parlamentarische Solidaritätskomitee für einen freien Iran.

Der § 218 ist und bleibt ein Thema

Am Mittwoch, 9. März, um 19 Uhr, findet im Hotel Silber, Dorotheenstraße 10, eine Podiumsdiskussion zum Umgang mit § 218 und § 229 A statt. Referentinnen sind die Expertin für Geschlechter- und Frauengeschichte, Mascha Riepl-Schmidt, und die Ärztin Marion Jahnke, Geschäftsführerin von der Beratungsstelle Pro Familia. Die Moderation hat die Alt-Stadträtin Judith Vowinkel inne.