Die Frauenquote erhitzt derzeit die Gemüter. Foto: dpa

Frauenministerin Manuela Schwesig erhofft sich von der gesetzlichen Frauenquote für große Unternehmen eine gesellschaftliche Veränderung. Dieses Gesetz sei ein wichtiger Schritt für die Gleichberechtigung.

Berlin - Frauenministerin Manuela Schwesig (SPD) erhofft sich von der gesetzlichen Frauenquote für große Unternehmen eine gesellschaftliche Veränderung. „Dieses Gesetz ist ein wichtiger Schritt für die Gleichberechtigung, weil es auch einen Kulturwandel in der Arbeitswelt einleiten wird“, sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch im Deutschlandfunk. „Es ist gut, dass jetzt die große Koalition hier auch diese Kraft zeigt.“

Die Spitzen der großen Koalition hatten sich am Dienstagabend bei einem Treffen im Kanzleramt auf eine 30-Prozent-Quote für gut 100 börsennotierte und mitbestimmungspflichtige Unternehmen geeinigt. Dabei soll es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur keine Ausnahmen geben. Das Gesetz soll von 2016 an gelten. Sollten die Firmen die Aufsichtsratsposten nicht ausreichend mit Frauen besetzen, bleiben diese Stühle künftig leer.

„Das ist eine sehr harte Sanktion“, sagte Schwesig. Sie sei nötig, weil Unternehmen Geldstrafen „aus der Portokasse“ zahlen könnten. „Ich bin mir sicher, dass am Ende kein Stuhl leer bleibt, weil es genug Frauen gibt, die qualifiziert sind, genau diese wichtigen Jobs zu machen“, sagte sie. Auch Justizminister Heiko Maas (SPD) betonte, dass er kein Problem darin sehe, alle erforderlichen Posten mit Frauen zu besetzen. „Die Geschichte, dass es nicht genug Frauen gibt, die können wirklich nur Leute erzählen, die geistig im letzten Jahrhundert hängen geblieben sind“, sagte er im ZDF-„Morgenmagazin“.