Roxana Ioneac vom TV Nellingen (re.) gegen Nationalspielerin Kim Naidzinavicius (SG BBM Bietigheim): Dieses attraktive Bundesliga-Derby wird es künftig nicht mehr geben. Foto: Baumann

Die Handballerinnen des TV Nellingen werden sich am Saisonende aus der Bundesliga zurückziehen. Der Club plant den Neustart in der dritten Liga – mit professionelleren Strukturen.

Ostfildern - An diesem Montag fiel die endgültige Entscheidung: Der TV Nellingen wird sich am Saisonende aus der Handball-Bundesliga der Frauen freiwillig zurückziehen. „Wir werden einen sportlichen und wirtschaftlichen Neuanfang in der dritten Liga starten“, teilte Geschäftsführer Bernd Aichele nach Gesprächen mit den Gesellschaftern mit. Vom Deutschen Handballbund (DHB) gibt es bereits grünes Licht für einen Startplatz. Nachfolgerin von Trainer Ralf Rascher wird Veronika Goldammer, die derzeit mit der zweiten Mannschaft der Schwaben Hornets vor dem Aufstieg in die Baden-Württemberg-Oberliga steht.

Rückkehr nicht ausgeschlossen

„Wir trampeln auf der Stelle. Es bringt nichts, wenn wir die Karre gegen die Wand fahren“, begründet Aichele den Schritt nach drei Jahren Erstliga- und zwölf Jahren Zweitliga-Handball. Den Etat in Höhe von 350 000 Euro pro Saison zu stemmen, war eine Herkulesaufgabe. „Es ist extrem schwierig, Sponsoren für den Frauen-Handball zugewinnen“, erklärt der Geschäftsführer. Im Schnitt kamen 450 Zuschauern zu den Heimspielen. „Männer-Handball-Oberligisten ziehen mehr“, hat Aichele ernüchtert festgestellt. Nun wolle man zurück zu den Wurzeln, verstärkt aus Spielerinnen aus der Region setzen. „Wir müssen die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen, unsere Strukturen professionalisieren“, sagt Aichele. Dann sei eine Rückkehr in die Bundesliga nicht ausgeschlossen. Irgendwann einmal.