So-yeon Schröder-Kim und ihr Ehemann Gerhard Schröder 2019 bei einer Sportveranstaltung in der Mercedes Benz-Arena in Stuttgart. Foto: dpa/Michael Kappeler

Gerhard Schröders Ehefrau meldet sich auf Instagram zu Wort und erzählt, dass viele ihren Mann fragten, ob er nicht mit dem russischen Präsidenten Putin reden könne. Sie warnt gleichzeitig davor, Verbindungen zu Russland dürften nicht gekappt werden.

Moskau - So-yeon Schröder-Kim, die Ehefrau des Ex-Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) hat sich auf Instagram zum Krieg in der Ukraine und der Rolle ihres Mannes zu Wort gemeldet. „Viele Menschen haben sich, wie Sie, bei mir persönlich gemeldet, ob mein Mann nicht mit Herrn Putin über den Krieg in der Ukraine reden könnte“, schrieb sie am Mittwoch auf dem Kanal, der Einblicke in das Eheleben des Paares gibt und löschte den Beitrag wenige Stunden darauf wieder.

Sie schrieb weiter: Der Krieg und das damit verbundene Leid für die Menschen in der Ukraine müsse schnellstmöglich beendet werden. Das sei eindeutig die Verantwortung der russischen Regierung. „Aber mit Blick auf die Zukunft gilt, dass die verbliebenen politischen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Verbindungen, die zwischen Deutschland und Russland bestehen, nicht gekappt werden“, so Schröder Kim.

Die mehr als 200 Kommentare unter dem Post waren überwiegend kritisch. „Das ist zu wenig“, schrieb eine Nutzerin – ein anderer Nutzer befand, dass es mit einem „Kriegstreiber wie Putin“ nichts zu reden gebe. Es ist bereits das zweite Mal, dass Schröder-Kim sich seit dem Krieg in der Ukraine geäußert hatte. Auch ihren ersten Beitrag zum Thema hatte sie schnell wieder gelöscht. Auch für ihn hagelte es in dem sozialen Netzwerk Kritik.

Der Ton gegenüber Gerhard Schröder wird schärfer

Um Gerhard Schröder wird es derzeit immer einsamer, da er sich aus Sicht vieler Parteifreunde nicht deutlich genug von Wladimir Putin distanziert. Schröder, der für die gecancelte Gas-Pipeline Nord Stream 2 und das russische Erdgasunternehmen Gazprom tätig ist, forderte Putin zwar auf, die Invasion zu stoppen, von seinen Posten bei russischen Konzernen zurücktreten will er aber nicht. Genossen aus Baden-Württemberg haben zuletzt ein Parteiausschlussverfahren auf den Weg gebracht.

Die Verbindungen beider Länder seien – trotz der gegenwärtig dramatischen Lage – die Basis für eine Hoffnung, die wir alle hätten: dass ein Dialog über Frieden und Sicherheit auf dem Kontinent wieder möglich wird.

So-yeon Schröder-Kim ist Gerhard Schröders fünfte Ehefrau und arbeitet als Dolmetscherin. Sie heirateten 2018 in und wohnen abwechselnd in Hannover und Seoul.