Gegen eine Geldauflage soll das Verfahren gegen den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wegen falscher eidesstattlicher Versicherungen offenbar eingestellt werden. Foto: dpa

Gegen eine Geldauflage will das Hamburger Amtsgericht das Verfahren gegen den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wegen falscher eidesstattlicher Versicherungen offenbar einstellen.

Hamburg/Limburg - Das Hamburger Amtsgericht will das Verfahren gegen den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wegen falscher eidesstattlicher Versicherungen gegen eine Geldauflage einstellen. Die Staatsanwaltschaft müsste dem zustimmen, hält aber noch an ihrem Antrag fest, wie sie am Dienstag bestätigte.

Die Hamburger Ankläger hatten beim Amtsgericht einen Strafbefehl gegen den derzeit beurlaubten Tebartz-van Elst beantragt. Er soll im Zusammenhang mit einem Erste-Klasse-Flug nach Indien zwei eidesstattliche Falschaussagen gemacht haben. „Bei derzeitigem Sachstand sehen wir keinen Anlass, unsere Entscheidung zu ändern“, sagte die Sprecherin der Anklagebehörde, Nana Frombach, am Dienstag.

Nach Angaben des Berliner „Tagesspiegels“ hatte das Amtsgericht den Antrag auf Strafbefehl geprüft und angeregt, das Verfahren gegen eine Geldauflage einzustellen. Die Höhe dieses Betrags nannte Frombach nicht. Tebartz-van Elst müsste der Einstellung des Verfahrens ebenso zustimmen wie die Staatsanwaltschaft. Der Limburger Kirchenmann wurde wegen des Wirbels um seine Amtsführung und den kostspieligen Bischofssitz von Papst Franziskus in den Zwangsurlaub geschickt.

Wo ist der Bischof?

Nach wie vor ist unklar, wo sich der Bischof aufhält und wo er die nächsten Wochen verbringen wird. Sein kommissarischer Vertreter in Limburg will sich an diesem Mittwoch der Öffentlichkeit vorstellen. Der frühere Wiesbadener Stadtdekan und neue Generalvikar von Limburg, Wolfgang Rösch, ist seit dem vergangenen Montag im Amt.

Beim Mainzer Bischof Kardinal Karl Lehmann hat die Affäre um Tebartz-van Elst und die extreme Kostensteigerung für den Bischofssitz Beschämung ausgelöst. „Man darf gespannt sein, wie viel und was nach dem Abschluss der Untersuchungen noch deutlicher wird. Vieles beschämt mich jetzt schon tief“, schreibt Lehmann in einem Beitrag für die Bistumszeitung „Glaube und Leben“, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Allerdings habe er sich bei den Berichten über die Kirche und ihre Finanzen auch über falsche Angaben und diskriminierende Untertöne geärgert, kritisierte der Mainzer Bischof.