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Seit dem 1. Juli gilt in Frankreich ein strengeres Tempolimit auf Landstraßen. Die Franzosen sind sehr unglücklich mit der neuen Regelung.

Paris - Auf rund 400.000 Kilometern Landstraße in Frankreich darf seit Sonntag nur noch mit Tempo 80 gefahren werden. Bislang galt eine Obergrenze von 90 km/h. Mit der neuen Geschwindigkeitsbeschränkung zum Beginn der Sommerurlaubszeit will die französische Regierung den Straßenverkehr sicherer machen.

Sie argumentiert, dass eine niedrigere Geschwindigkeit auf Landstraßen 300 bis 400 Unfalltote pro Jahr vermeiden könnte. Im vorigen Jahr waren 3448 Menschen auf Frankreichs Straßen getötet worden.

Protest gegen das Tempolimit

Die Maßnahme hat indes zahlreiche Proteste ausgelöst. Noch am Samstag demonstrierten Hunderte Motorradfahrer in Paris gegen die Begrenzung. Nach mehreren Umfragen sind rund drei Viertel der Franzosen gegen das neue Tempolimit. Es gilt außerhalb von Ortschaften für alle Straßen ohne Mittelleitplanken mit jeweils nur einer Fahrspur pro Richtung. In Deutschland dürfen Autos auf Landstraßen bis zu 100 Kilometer pro Stunde fahren.

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Premierminister Édouard Philippe verteidigte den Schritt der französischen Regierung: Die Idee sei nicht, zu bestrafen, sondern das Verhalten zu ändern und Leben zu retten. Zusätzliche Bußgeldeinnahmen sollen in die Versorgung von Unfallopfern fließen.