Nicolas Sarkozy soll 2012 sein Wahlkampfbudget überzogen haben. Foto: EPA POOL

Frankreiches Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy muss sich vor Gericht verantworten. Ihm wird illegale Wahlkampffinanzierung vorgeworfen.

Paris - Der französische Ex-Präsident Nicolas Sarkozy muss wegen mutmaßlichen Betrugs bei der Finanzierung seines Wahlkampfs vor Gericht. Sarkozy und 13 weitere Personen müssten sich wegen des Vorwurfs verantworten, dass für die gescheiterte Präsidentschaftskampagne des Politikers 2012 deutlich mehr als die rechtlich erlaubte Summe von 22,5 Millionen Euro ausgegeben worden sei, teilte die Pariser Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Sarkozys Lager kündigte an, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen.

Angeblich mutmaßlicher Betrug

Bei den Vorwürfen geht es um die Frage, ob sich der 62-jährige Sarkozy mutmaßlicher falscher Berechnungen und mutmaßlichen Betrugs bewusst war, mit denen PR-Firma Bygmalion in Verbindung gebracht wird. Spitzenmanager des Unternehmens haben eine falsche Buchhaltung eingeräumt. Sarkozy bestreitet jegliches Fehlverhalten.

Die Nachricht von dem geplanten Verfahren gegen Sarkozy könnte das öffentliche Vertrauen in die Politik in Frankreich weiter untergraben. Sarkozys ehemalige Nummer zwei, Ex-Premierminister François Fillon, der Kandidat der Konservativen bei der Präsidentschaftswahl im Frühling, kämpft derzeit um sein politisches Überleben. Grund dafür sind Ermittlungen, ob Fillon seine Frau, seinen Sohn und seine Tochter auf Staatskosten angestellt hatte, ohne dass diese wirklich für ihn arbeiteten.