Die 100 Euro sollen im Januar für das gesamte Jahr ausgezahlt werden. Foto: IMAGO/H. Tschanz-Hofmann/IMAGO/H.Tschanz-Hofmann

In Frankreich gab es wegen der gestiegenen Treibstoffpreise bis Mitte November einen Tankrabatt von 30 Cent pro Liter. Auch in Zukunft sollen Autofahrer entlastet werden.

Kurz vor Auslaufen eines Tankrabatts in Frankreich hat Premierministerin Elisabeth Borne Tankschecks in Höhe von 100 Euro für etwa die Hälfte der französischen Haushalte angekündigt. „Wir unterstützen weiter Franzosen mit geringem Einkommen, die ihr Auto brauchen, um zur Arbeit zu fahren“, sagte Borne am Mittwoch dem Sender RTL.

Nach Kritik der Opposition am Rasenmäherprinzip des Tankrabatts hatte die Regierung angekündigt, die Hilfen auf diejenigen zu beschränken, die es am nötigsten haben. Um die neue Hilfe zu beantragen, müssen Franzosen ihre Steuernummer und ihr Nummernschild angeben und eine Erklärung abgeben, dass sie das Auto für Fahrten zur Arbeit nutzen. Die 100 Euro sollen im Januar für das gesamte Jahr ausgezahlt werden. Der Staat will dafür eine Milliarde Euro bereitstellen.

Tankrabatt von 30 Cent pro Liter

Ein Paar mit geringem Einkommen und zwei Autos kann laut Borne den Tankscheck doppelt beantragen. Auch Motorrad- und Motorrollerfahrer können davon profitieren. Die Unterstützung entspreche einem Tankrabatt von zehn Cent pro Liter für jemanden, der - wie der Durchschnittsfranzose - etwa 12.000 Kilometer im Jahr fahre, sagte Borne. 

In Frankreich gab es wegen der gestiegenen Treibstoffpreise bis Mitte November einen Tankrabatt von 30 Cent pro Liter. Bis Ende des Jahres bleibt noch einen Rabatt von zehn Cent. Kritiker wiesen darauf hin, dass davon auch reiche Autofahrer profitierten - und je größer und umweltschädlicher das Auto, desto mehr. 

Die konservativen Republikaner kritisierten den Tankscheck als „weniger effizient als ein Tankrabatt“. Die sozialistische Partei begrüßte die Ankündigung, monierte aber, dass Arbeitslose und Rentner nicht einbezogen seien. Grundsätzlich seien höhere Löhne sinnvoller als Schecks und Prämien, sagte der sozialistische Fraktionschef Boris Vallaud dem Sender France Inter.