Frank Brettschneider beurteilt die Lage der Südwest-CDU nach der Maskenaffäre als sehr problematisch. (Archivbild) Foto: dpa/Marijan Murat

Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider von der Uni Hohenheim sieht die Südwest-CDU durch die Maskenaffäre um den Bundestagsabgeordneten Nikolas Löbel beschädigt.

Stuttgart - Trotz der Niederlegung seines Mandats wirkt sich die Maskenaffäre um den CDU-Bundestagsabgeordneten Nikolas Löbel aus Sicht des Kommunikationswissenschaftlers Frank Brettschneider negativ auf den Wahlkampf der Südwest-CDU aus. „Auch wenn der Generalsekretär und die Spitzenkandidatin ihn zum Rücktritt aufgefordert haben, bleibt da was hängen“, sagte Brettschneider am Montag der Deutschen Presse-Agentur. „Die Glaubwürdigkeit der CDU leidet trotz aller Distanzierung.“ Der Wissenschaftler spricht von einem Störfeuer im Wahlkampf für die CDU. Zwar hätten viele Wähler schon per Briefwahl abgestimmt. Aber durch dieses negative Thema könne die CDU positive Themen nicht mehr transportieren.

Der unter Druck geratene Bundestagsabgeordnete Löbel hatte am Montag mitgeteilte, sein Bundestagsmandat nach der Affäre um Geschäfte mit Corona-Masken sofort niederzulegen. Führende Unionspolitiker aus dem Südwesten wie CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann und CDU-Generalsekretär Manuel Hagel hatten Löbel zuvor zum sofortigen Rücktritt aufgefordert.

Wenn Spitzenkandidatin Eisenmann versuchen sollte, ein möglicherweise schlechtes Wahlergebnis am Sonntag mit der Maskenaffäre zu begründen, dann wäre das eine „ziemliche Milchmädchenrechnung, weil die CDU auch ohne die Affäre wirklich schlecht dasteht in der Wählergunst“, sagte Brettschneider.