Gehen künftig getrennte Wege: Valerie Trierweiler und Francois Hollande. Foto: dpa

Frankreichs Präsident Hollande verkündet offiziell die Trennung von seiner Lebensgefährtin Trierweiler. Seine neue Liebe Julie Gayet hält sich weiterhin im Hintergrund.

Frankreichs Präsident Hollande verkündet offiziell die Trennung von seiner Lebensgefährtin Trierweiler. Seine neue Liebe Julie Gayet hält sich weiterhin im Hintergrund.

Paris - Mit einem schlichten Satz hat François Hollande am Samstag die Spekulationen um sein Privatleben abgeschlossen – und die Beziehung zu seiner Lebensgefährtin: „Ich lasse wissen, dass ich dem gemeinsamen Leben, das ich mit Valérie Trierweiler teilte, ein Ende gesetzt habe.“ Aus undvorbei – zwei Wochen nach ersten Berichten über eine angebliche Affäre heißt es „rien ne va plus“ – „nichts geht mehr“ im Élysée-Palast.

Es sei eine persönliche Mitteilung lässt Hollande noch wissen, handle es sich doch um seine „Privatsache“. Die die Öffentlichkeit allerdings umtrieb, seit das Klatschmagazin „Closer“ die geheime Liaison des 59-jährigen Präsidenten mit der 18 Jahre jüngeren Schauspielerin Julie Gayet aufgedeckt hatte. Angeblich soll die Romanze bereits seit zwei Jahren laufen, also noch vor seinem Einzug in den Elysée-Palast an der Seite Trierweilers. Diese war wegen eines „schweren Blues“ für eine Woche ins Krankenhaus eingeliefert und vor ein paar Tagen entlassen worden.

In einem Tweet, einer Nachricht im Internet-Netzwerk Twitter, dankte die 48-Jährige dem Personal des Elysée-Palastes. Ein gemeinsames Kommuniqué hatte sie verweigert, denn die Trennung war einer anonym zitierten Freundin zufolge allein Hollandes Entscheidung. „Schmerzhaft für sie ist weniger, das Élysée und all sein Dekor zu verlassen, sondern den Mann zu verlieren, den sie liebt.“ Am Sonntag brach sie zu einer lange geplanten humanitären Reise nach Indien für die Organisation „Aktion gegen den Hunger“ auf. An einem anderen Termin wird sie nicht mehr teilnehmen: Zum Staatsbesuch am 11. Februar in den USA komme Hollande „solo“, heißt es.

Seine neue Liebe Julie Gayet meidet die Kameras; abgesehen von einer Klage gegen „Closer“ um 50 000 Euro Schadenersatz wegen Verletzung ihrer Privatsphäre und einem Anruf bei einem Radiosender, um Berichte über eine angebliche Schwangerschaft zu dementieren. Ihr Nahestehende sagen, sie werde nicht sofort Trierweilers Platz einnehmen, die ein eigenes Büro im Elysée-Palast und fünf Mitarbeiter hatte, für Kosten von monatlich fast 20 000 Euro. Das kommt auch dem Wunsch der Franzosen entgegen, von denen 54 Prozent sagen, die Première Dame solle kein offizielles Statut haben und keine Steuergelder verwenden.

Trierweiler will weiterhin Literaturkritiken für das Magazin „Paris Match“ schreiben, für das sie früher als politische Redakteurin gearbeitet hat. Ihre Tätigkeit als Journalistin wollte sie trotz lautstarker Kritik nie aufgeben, um ihre Unabhängigkeit zu wahren und ihre drei Söhne aus einer vorherigen Ehe zu ernähren.

Es ist die zweite Trennung eines französischen Präsidenten im Amt, nachdem Nicolas Sarkozy kurz nach seiner Wahl 2007 von seiner Frau Cécilia verlassen wurde und einige Monate später neues Glück an der Seite der Chanson-Sängerin Carla Bruni fand. Hollande hatte stets betont, im Gegensatz zu seinem Vorgänger sein Privatleben nicht öffentlich auszubreiten – das ist trefflich misslungen. Und zwar von Beginn an, als Trierweiler vor den Parlamentswahlen in einem Tweet ausgerechnet den politischen Rivalen von Hollandes Ex-Lebensgefährtin Ségolène Royal anfeuerte – ein allzu offensichtlich von Eifersucht angetriebenes Manöver, das auch ihn blamierte. Der Staatschef erklärte daraufhin, Trierweiler werde sich nur noch zu offiziellen Anlässen zeigen. Nicht nur Hollandes und Royals vier Kinder wandten sich von ihr ab, sondern auch die Franzosen, die bis dahin eine positive Meinung von der eleganten und eigenwilligen Journalistin hatten. „Heiraten Sie Valérie nicht“, raunte eine Frau Hollande bei einer Begegnung unverblümt zu. „Wir mögen die nicht.“

Auswirkungen auf die Umfragewerte Hollandes hat die Affäre dem Meinungsforscher Frédéric Dabi zufolge nicht: „Er ist so unbeliebt, dass das nichts ändert.“