Die Kugel hat einen Riss und gilt deshalb als Risiko.   Foto: Sägesser

Am Tiefen Weg in Stuttgart-Birkach ist eine Betonkugel im Boden verankert. Warum, weiß keiner so genau. Nun soll sie abgebaut werden, weil sie als potenziell gefährlich gilt. Diese Sache hat jemand ins Rollen gebracht, der das inzwischen bereuen dürfte...

Birkach - Da hat Christine Voigt etwas ins Rollen gebracht, was sie so nicht wollte. Vor geraumer Zeit hatte die Birkacher Grünen-Vertreterin die Stadt auf eine Betonkugel am Tiefen Weg aufmerksam gemacht. Diese habe einen Riss. In der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats ließ die Bezirksvorsteherin Andrea Lindel nun ausrichten: „Bei der Stadt ist unklar, was das überhaupt ist, ein Spielgerät oder Kunst“, sagte sie. Wie auch immer: „Sie wird abgebaut.“

Doch das war ganz und gar nicht der Wunsch von Voigt. Wollte sie doch nur auf den Sprung in dem Gebilde hinweisen – und dass es repariert werden sollte. Entsprechend entrüstet zeigte sie sich bei der Sitzung über die Pläne der Stadt. Lindels Reaktion: „Dann halt nicht.“

Vielleicht ein gestalterisches Element?

Aber so einfach ist es nicht. Eine Nachfrage beim zuständigen Gartenamt zeigt, dass es kein Zurück mehr gibt. „Wir müssen da jetzt hinterher sein“, sagt Hagen Dilling. der stellvertretende Amtsleiter. Die gerissene Kugel sei „potenziell verletzungsgefährdend“. Wobei er nicht sagen kann, worum es sich bei der Kugel handelt. Es sei nicht mehr nachvollziehbar, wer sie weshalb aufgestellt habe. „Ein Kunstwerk ist es nicht“, tauche die Kugel doch in keiner einschlägigen Liste auf. „Sie ist vielleicht ein gestalterisches Element oder ein Spiel- und Sitzobjekt für Kinder“, reimt sich Dilling zusammen. „Irgendwas dazwischen.“

In keiner Grauzone wiederum bewegt sich die Antwort auf die Frage, ob die Kugel vom Tiefen Weg weichen muss. Das steht fest. Sie werde in den nächsten Wochen entfernt, sagt Dilling. Da ihm allerdings inzwischen auch zu Ohren gekommen ist, dass die Birkacher an der Kugel, die an dem kleinen Platz von Sitzbänken flankiert wird, hängen, schließt er Ersatz nicht aus. „Wir haben diesen Wunsch aufgenommen“, sagt er. Wann er erfüllt wird, ist indessen unsicher. „Unsere Mitarbeiter sind momentan sehr stark ausgelastet.“ Er hofft, dass es im ersten Halbjahr klappt.