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Am 1. Dezember ist Weltaidstag: Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Stuttgart - In Deutschland infizieren sich jährlich 3000 Menschen mit dem HI-Virus. Weltweit, so schätzen die Vereinten Nationen, tragen rund 33 Millionen Menschen den Aidsvirus in sich. Dass man sich schützen muss, daran soll der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember erinnern. Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Aids...

Warum gibt es den Welt-Aids-Tag?

"Leben mit Aids heißt nur Überleben", sagt Franz Kibler, der Geschäftsführer der Aids-Hilfe in Stuttgart. Denn auch wenn sich mittlerweile auf dem Markt der Aidsmedikamente viel getan hat: Die Immunschwächekrankheit Aids ist nicht heilbar – und letzten Endes tödlich. Das aber vergessen oder verdrängen viele. Deshalb wurde 1988 der Welt-Aids-Tag von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen. In diesem Jahr steht der Aktionstag unter dem Motto "Stop Aids: Keep the Promise".

Wie viele Menschen sind infiziert?

Weltweit gibt es nach Schätzungen der Vereinten Nationen 33 Millionen HIV-Infizierte. Besonders betroffen ist der afrikanische Kontinent. Aber auch in Deutschland steigt die Zahl der Menschen, die sich neu mit dem Virus anstecken, wieder an. Das Robert-Koch-Institut vermerkte für das Jahr 2008 3000 Neuinfizierungen. "In Baden-Württemberg wurden 2008 284 Neudiagnosen gestellt", sagt Kibler. Das Problem: Von den rund 67.000 Infizierten in Deutschland weiß gut ein Drittel gar nicht, dass es das Virus in sich trägt. Hier besteht die Gefahr, dass diese Menschen das Virus unwissentlich weiter geben.

Wie kann man sich vor Aids schützen?

Ein Wort: Kondome. Sie sind der sicherste Schutz vor Aids. Auch Franz Kibler sagt: "Die Botschaft ist simpel: Nicht ohne Gummi – und abspritzen nicht in den Mund." Denn das HI-Virus wird in allererster Linie beim ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen – nicht beim Küssen oder Streicheln, auch nicht im Schwimmbad oder der Sauna, wie immer noch viele befürchten. Auch Blutkonserven sind in Deutschland sehr sicher – sie werden ganz genau überprüft, bevor sie in Umlauf kommen.

Was bringt ein HIV-Test?

Jeder kann beim Arzt oder den Gesundheitsämtern einen HIV-Test machen lassen – bei den Gesundheitsämtern ist er anonym und kostenlos. Ein HIV-Test kann aber nicht zeigen, ob sich jemand beim One-Night-Stand vom vergangenen Wochenende mit dem Virus infiziert hat. Der Test misst die Antikörper im Blut. Die bildet der Körper aber erst etwa drei Monate nach einer Infizierung. Fällt der Test positiv aus, wird ein zweiter Bestätigungstest gemacht.

Geht es in einer festen Beziehung auch ohne Kondom?

Wer in einer festen Beziehung ist und kein Kondom verwenden möchte, sollte zusammen mit seinem Partner oder seiner Partnerin einen HIV-Test machen lassen. Wer kein Kondom verwendet, muss sich der Treue seines Partners oder seiner Partnerin aber absolut sicher sein. Und wenn er oder sie nicht "mit" möchte? Dann hilft nur ein klares "Nein". Denn Vertrauen ist gut, Kondom ist besser!

Wohin können sich Betroffene wenden?

Aids-Hilfen gibt es in fast jeder größeren Stadt. Hier kann man sich hinwenden, um Rat und Hilfe zu bekommen. Die Aids-Hilfe Stuttgart im Westen ist erste Anlaufstelle für Betroffene in der Region. Die Mitarbeiter engagieren sich unter anderem in der Aids-Prävention und der Betreuung von Infizierten und Erkrankten. Groß sei die Sorge, dass mögliche städtische Einsparungen dazu führen könnten, dass man das Angebot zurückfahren müsste, sagt Geschäftsführer Franz Kibler.

Links im Internet:

www.welt-aids-tag.de
www.gib-aids-keine-chance.de
www.aidshilfe-stuttgart.de